Die SG BBM Bietigheim hat erstmals in ihrer Klubgeschichte den deutschen Handball-Pokal der Frauen gewonnen. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg wurde am Sonntag im Finale gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten ihrem Favoritenstatus gerecht und gewann mit 27:22 (11:13). Am Samstag hatte Bietigheim beim Final Four in Stuttgart die TuS Metzingen ausgeschaltet (27:23), Buchholz gewann überraschend sein Halbfinale gegen die HSG Blomberg-Lippe (22:19).
Für Bietigheims langjährige Nationalspielerin Anna Loerper war es ein letzter Höhepunkt der langen Karriere, die 36-Jährige wird im Sommer abtreten und nahm den Pokal in Empfang. "Das hat mich zu Tränen gerührt", sagte die sechsmalige WM-Teilnehmerin: "Das war noch mal etwas ganz Besonderes. Wenn ich über das Spiel nachdenke, kribbelt es gleich wieder, die Droge Handball wird mich nie ganz loslassen. Aber mein Körper wird es mir danken, dass ich die Schuhe an den Nagel hänge."
Antje Lauenroth war mit fünf Treffern beste Werferin der Siegerinnen, die langjährige Nationalspielerin Kim Naidzinavicius erzielte vier Tore für die SG. Kim Berndt war aufseiten der Handball-Luchse mit sieben Toren am erfolgreichsten.
Bietigheim, momentan Ligazweiter, feierte nach den beiden deutschen Meisterschaften 2017 und 2019 den nächsten großen Erfolg. Buchholz liegt in der Bundesliga zwei Spieltage vor Schluss nur auf Rang 14, schon der Finaleinzug war für das Team aus Niedersachsen ein großer Erfolg.
"Wir sind absolut stolz und überwältigt, dass wir so lange mithalten und Bietigheim ärgern konnten", sagte Kreisläuferin Evelyn Schulz: "Ziel war es, das Ganze zu genießen. Jetzt wollen wir mit diesem Gefühl in den kommenden Wochen die Klasse sichern."
Zuletzt hatte 2019 der Thüringer HC den DHB-Pokal gewonnen. Im vergangenen Jahr wurde aufgrund der Corona-Pandemie kein Sieger ausgespielt.