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Wellbrock und Hausding bei EM hochmotiviert

Florian Wellbrock will ein Zeichen Richtung Olympia setzen
Florian Wellbrock will ein Zeichen Richtung Olympia setzen
Foto: © Bernd König via www.imago-images.de
09. Mai 2021, 10:30

Eine Schwimm-Europameisterschaft im Olympiajahr ist in der Regel kleines Kino, doch in Budapest planen zwei deutsche Stars die große Show. Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock will im Freiwasser ein goldenes Zeichen für Tokio setzen und Wasserspringer Patrick Hausding seine beeindruckende Rekordserie ausbauen. In der zweiten Woche der EM (10. bis 23. Mai) darf sich dann im Beckenschwimmen vor allem die zweite Garde profilieren.

Dann ist Wellbrock schon wieder daheim in Magdeburg, der 23-Jährige startet lediglich im kristallklaren Lupa-See. Im ersten und wohl auch letzten Freiwasser-Wettbewerb vor Olympia trifft er auf seine großen Rivalen Gregorio Paltrinieri (Italien), Marc-Antoine Olivier (Frankreich) und Ferry Weertman (Niederlande). Auch seinen Magdeburger Teamkollegen, den WM-Dritten Rob Muffels, muss Wellbrock erst mal schlagen. Die versammelte Weltelite vor allem auf den olympischen 10 km am kommenden Donnerstag motiviert Wellbrock nur noch mehr: "Ich bin zu 100 Prozent ein Wettkampftyp."

Im Becken bewies Deutschlands Vorschwimmer mit Jahres-Weltbestzeiten über 400 und 1500 m Freistil bereits eine überragende Frühform. Auf die moralische Unterstützung seiner Verlobten Sarah Köhler muss Wellbrock vor Ort aber verzichten. Die Freiwasser-Staffelweltmeisterin lehnte ein vom neuen Leistungssportdirektor Lutz Buschkow vorgeschlagenes internes Ausschwimmen ab und verzichtete auf die geplante EM-Teilnahme.

Hausding heißt auf Titel

Eine EM-Absage kam für Hausding überhaupt nicht infrage, auch wenn hinter dem Rekordeuropameister (15 Titel, 33 Medaillen) ein strapaziöser Trip liegt: Vom Trainingslager in Dresden zur Olympia-Qualifikation in Tokio und dann über Frankfurt zur EM nach Budapest. "Das sind Titelkämpfe, da gibt es etwas mitzunehmen, das man sich in seine Vita schreiben kann", sagte der Olympiadritte.

Hausding klagt nicht über den Reisestress und die widrigen Bedingungen, der Berliner nimmt jeden internationalen Wettkampf nach der langen Coronapause dankend an. Auch, weil er sich im Gegensatz zu vergangenen Jahren körperlich topfit fühlt. Hausding hat seinen Anlauf leicht verändert, um das Problem-Knie zu entlasten. "So um Weihnachten herum hatte ich zuletzt eine Knie-Schwellung", berichtete er.

Becken-Nachwuchs soll Erfahrung sammeln

Während die Wasserspringer mit ihrem Top-Aufgebot an den Start gehen, schicken die Beckenschwimmer die zweite Garde. Ex-Weltmeister Marco Koch und Lucas Matzerath sind die beiden einzigen Olympia-Starter im 22-köpfigen Aufgebot. Bei den Rennen in der Duna Arena sollen Talente wie Kim Herkle oder Zoe Vogelmann internationale Wettkampfhärte lernen. "Es ist wichtig, dass unsere jungen Leute mit Blick auf die übernächsten Olympischen Spiele 2024 in Paris diese internationale Erfahrung sammeln", sagte Chef-Trainer Hannes Vitense.

Im Synchronschwimmen feiert das neuformierte Duett Michelle Zimmer/Marlene Bojer seine Wettkampfpremiere. Die EM ist für beide auch die Generalprobe für die Olympia-Qualifikation Mitte Juni in Barcelona.

Auch wenn der Fokus aller Fachsparten klar auf den Sommerspielen in zweieinhalb Monaten liegt, soll die EM in Budapest nicht "abgeschenkt" werden. "Dieses internationale Kräftemessen ist eine wichtige Standortbestimmung", sagte Leistungssportdirektor Buschkow, "so viele hochkarätige Wettkampf-Alternativen gibt es ja derzeit nicht."

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