Mercedes vor Red Bull: So lautete das Ergebnis des Trainingstages der Formel 1 in Portimao. Valtteri Bottas und Lewis Hamilton konnten sich jeder eine Bestzeit sichern und landeten in der Gesamtabrechnung auf den Positionen eins und drei. "In Sachen Pace war es kein schlechter Start", muss selbst der Tagesschnellste Bottas feststellen.
Doch wie üblich geht man bei den Silberpfeilen davon aus, dass es am restlichen Wochenende eng zugehen wird: "Es könnte in die eine oder in die andere Richtung gehen. Wer immer über Nacht mehr Rundenzeit findet, steht morgen auf der Poleposition", so der Finne.
"Es sieht so aus, als würden wir eng beisammen liegen", sagt auch Hamilton, der am Nachmittag 0,143 Sekunden vor Max Verstappen lag. "Ich weiß nicht, wie die Runde von Max aussah, aber meine war nicht perfekt. Wir haben definitiv noch etwas Zeit im Auto. Aber ich bin sicher, das haben sie auch."
Denn eine gute Runde hinzubekommen, fanden die beiden Mercedes-Piloten heute schwierig. "Jeder schien Probleme mit der Balance zu haben", sagt Hamilton. Die Faktoren dafür sind vielfältig: Der Wind war stark, die Strecke grün, die Reifen hart und die Autos noch nicht optimal eingestellt.
"Es ist schwierig zu sagen, ob es am Auto, dem Wind oder der Strecke liegt, aber es war heute definitiv schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten", sagt der siebenmalige Weltmeister.
Einen großen Anteil haben für ihn jedoch die ausgesuchten Reifen. "Schon im vergangenen Jahr waren die Reifen zu hart, und jetzt kommen wir im Grunde mit den gleichen Reifen hierher - wenn nicht sogar mit härteren", ärgert sich Hamilton über die Auswahl von Pirelli, die mit dem C1, C2 und C3 nicht härter hätte ausfallen können. "Es hätte eher die Mitte mit C2, C3 und C4 sein sollen."
Hinzu kommt, dass die härteren Reifen auf dem rutschigen Asphalt und mit den mäßigen Temperaturen Probleme haben, in das richtige Arbeitsfenster zu kommen. "Es braucht Zeit", weiß Bottas. "Wenn du es im Qualifying richtig hinbekommst, dann kann das einen großen Unterschied machen. Das ist daher von hoher Priorität für uns."
Er selbst hatte jedoch vor allem Probleme, je weicher die Reifen wurden. "Am besten war bei mir noch der Medium-Reifen", sagt er. "Wir haben da auf jeden Fall noch Arbeit vor uns."
Wer am Samstag die Nase vorne haben wird: offen. "Es war eng, genau wie bei den vergangenen Rennen", sagt Hamilton. "Das ist aufregend."

