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Eric Zekina und David Wolf im exklusiven Interview

Ninja-Dads über "Spagat zwischen Familie und Sport"

Eric Zekina (l.) und David Wolf treten bei Ninja Warrior Allstars an
Eric Zekina (l.) und David Wolf treten bei Ninja Warrior Allstars an
Foto: © Markus Hertrich
26. April 2021, 07:31
sport.de
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Sie sind beide Väter von einjährigen Söhnen, kommen aus Berlin und gehen als ambitionierte Athleten in der Allstars-Staffel von Ninja Warrior Germany Allstars an den Start: Eric Zekina und David Wolf.

Eric verpasste in seiner Vorrunden-Show im Duell am Power Tower das Ticket fürs Finale, David geht in der vierten Show (Sonntag, 20:15 Uhr, auf RTL, TVNOW und im sport.de-Liveticker) an den Start. Im Interview berichten die beiden Väter, wie sie die Kinderbetreuung mit ihrem Sport unter einen Hut bringen und erklären, warum Spielplätze nur bedingt fürs Ninja-Training geeignet sind.

Seit wann kennt ihr euch eigentlich?

David Wolf: Wir kennen uns seit wir bei der "Ninja Hall Berlin" an einem Wettkampf teilgenommen haben. Eric wurde Erster - da war mir klar: Wenn er bei Ninja Warrior Germany angenommen wird, wird er richtig abräumen. Und ich fand ihn cool und dachte mir: Mit ihm kann ich nochmal deutlich besser werden!

Wann habt ihr das erste Mal gemeinsam trainiert?

David: Wir haben das erste Mal in Lobetal bei Bernau gemeinsam trainiert. Da steht eine Hochbunker-Ruine, die ist eine richtige Touristenattraktion. Vor allem auch deswegen, weil dort geklettert wird - und zwar echt anspruchsvoll. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als Eric so gut abgeliefert hat. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet und war dadurch sehr motiviert und konnte gut anknüpfen!

Ihr habt beide einen einjährigen Sohn. Wie schafft ihr es, das Training in euren Alltag trotz der Kinderbetreuung zu integrieren? Auf Kinderspielplätzen sind ja z.B. auch mögliche Trainingsgeräte vorhanden…

Eric Zekina: Ich bin seit Oktober 2020 in Elternzeit, bin also mit meinem Sohn Ragnar zuhause und meine Freundin geht arbeiten. Er wird erst im September in die Kita kommen. Durch meinen Sohn habe ich viele Spielplätze kennengelernt, aber auch festgestellt, dass man leider nicht parallel trainieren kann. Kinder in diesem Alter brauchen noch sehr viel Aufmerksamkeit und Unterstützung, sodass man nebenbei höchstens mal ein paar Sprünge oder Klimmzüge macht. Die meisten Spielplätze sind auch gar nicht gut geeignet für Sport und viel zu voll mit Kindern und Eltern.


Mehr dazu: Das sagt Eric zu seinem knappen Aus am Power Tower


David: Leider sind Spielplätze für meinen Sohn gar nicht interessant. Das Einzige, was er will, ist "Laukel", was "schaukeln" bedeutet. Und ich kann mein Trainingslevel mit den vorhandenen Spielgeräten dort nicht verbessern oder gar halten. Also verbringe ich die Zeit mit meinem Sohn und wir "laukeln" was das Zeug hält.

Inwieweit halten euch eure Familien den Rücken fürs Training frei?

David: Meine Frau hält sich gerne fit und mein Sohn macht mit, so gut er kann. Da kommt uns unser selbstgebauter "Parkour-Flur" mit Stangen, Ringen, Pegboard und Campusleisten sehr entgegen. Außerdem war ich mal Personal Trainer und kann dadurch erst recht optimale Trainings gewährleisten. Sobald wir im Training sind, bemerke ich ein Feuer in ihr, was mich total anstachelt, auch mehr zu leisten. Und wenn Levi mitmacht und zeigt, wie weit er motorisch schon ist, gibt mir das das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben!

Eric: Bei mir ist es kompliziert. Ich trainiere zwar relativ häufig, habe aber oft ein negatives Gefühl dabei, meine Familie alleine zu lassen. Der Spagat zwischen Familie und Sport ist nicht leicht. Meine Freundin ermöglicht mir zwar jedes Training, aber ich glaube, oft wünscht sie sich, dass ich kein Sportler wäre. Das ist nicht einfach für mich und beeinflusst sicherlich auch mein Training. Ich denke, der Ninja-Sport ist nicht so familientauglich, also auf jeden Fall nicht mit einem einjährigen Kind. Später, wenn ich gemeinsam mit Ragnar trainieren kann, sieht es wahrscheinlich wieder ganz anders aus.

David, deine Frau hat sich auch bei Ninja Warrior beworben. Wie kam es dazu?

David: Ich habe meine Frau mit meiner Begeisterung angesteckt. Eigentlich kommt sie vom Tennis und nun bouldert, klettert, schwingt und springt sie mit mir. Sie genießt es, sich Ziele zu setzen und wenn sie für die nächste Staffel genommen wird, kann sie endlich auch mal zeigen, was unser Training ihr gebracht hat! Und selbst wenn es nicht so gut klappt, wie sie sich das erhofft hat, bleibt sie trotzdem die tollste Mutter und Ehefrau, die ein Mann sich wünschen kann!

Trainiert ihr seit der Geburt eurer Söhne seltener bzw. anders?

Eric: Seltener nicht, aber definitiv anders! Ich versuche eigentlich immer erst zu trainieren, wenn mein Sohn Mittagsschlaf macht oder abends ins Bett geht. Leider ist das jetzt dank Corona nicht mehr so einfach. Ansonsten hat sich natürlich alles in meinem Leben verändert. Ein Kind zu haben bedeutet, auch Zeit zu investieren. Zeit, die einem dann fürs Training fehlt.

David: Es ist ungewohnt, so fremdbestimmt zu sein. Das erfordert dann einfach sehr viel Organisation und manchmal auch etwas Glück, dass das Mittagsschläfchen einfach etwas länger dauert und das Training nicht zwischendurch unterbrochen wird.

Wie reagieren eure Söhne darauf, wenn sie ihren Papa im Fernsehen sehen? Realisieren die beiden das schon?

Eric: Beim ersten Mal 2019 war mein Sohn noch zu klein. Letztes Jahr habe ich ihm meinen Run über mein Handy gezeigt, da hat er mich erkannt. Ansonsten kennt Ragnar noch kein Fernsehen. Er freut sich aber, wenn ich ihm mal ein Trainingsvideo von mir zeige, da erkennt er seinen Papa schon. Und wenn wir am Kletterfelsen vorbeikommen, guckt er hoch und sagt immer "Papa".

David: Kurz gesagt: "Papaa!" - euphorisch, weil ich zu sehen bin. "Papaaa." - nachdenklich, weil er nicht ganz weiß, was passiert. "PAPA!" - erschüttert, weil ich ins Wasser gefallen bin. Mal gucken, was er zu meinem Auftritt bei den Ninja Allstars sagt!

Wünscht ihr euch, dass eure Söhne irgendwann auch mal bei Ninja Warrior antreten?

David: Wünschen nicht. Ich bin froh, wenn er Spaß hat. Und wenn er das unbedingt ausprobieren will, bin ich der Letzte, der Nein sagt. Und dann hoffe ich, dass er mich nicht abzieht. Das wäre peinlich. Stolz bin ich ohnehin.

Eric: Das wäre auf jeden Fall sehr cool! Aber wer weiß schon, wie es kommt. Ich werde natürlich versuchen, ihn für diesen Sport zu begeistern. Zuhause machen wir schon gemeinsam regelmäßig Turnübungen. Am liebsten hängt er an seinem Turnring, der im Flur hängt, und an meinem Griffboard über der Tür oder er macht Rollen im Bett. Er klettert auch gerne überall rauf und freut sich, wenn er ganz oben ist, inklusive Freudentanz.

Wie würdet ihr eure Stärken und Schwächen im Parcours beschreiben?

Eric: Ich mache mir wahrscheinlich jedes Mal viel zu viele Gedanken vorher, kann dann aber im Parcours meistens fokussiert und gut abliefern. Wenn es mal nicht so läuft wie erwartet, bringt mich das sehr schnell aus dem Konzept und ich verliere die Konzentration, sowie die Kraft. Das ist dann ein richtiges Blackout!

David: Meine größte Schwäche ist auch, dass ich gefühlt noch sehr leicht aus dem "Tunnel" herausfalle. Dann kommen Gedanken, die da gerade nichts verloren haben und die nagen an den explosiven Sprüngen und Schwüngen, die es manchmal eben braucht. Meine größte Stärke hingegen ist, dass ich so unendlich viel Bock auf diese tollen Hindernisse habe, die Jahr für Jahr bei Ninja Warrior im Parcours hochgezogen werden. Ich habe keine Angst vor irgendeinem Hindernis.

Wie habt ihr euch auf die neue Staffel vorbereitet? Habt ihr bestimmte Trainingsschwerpunkte gesetzt?

Eric: Ich versuche, jedes Mal aus meinen Fehlern zu lernen. 2020 bin bei einem Sprung von Stange zu Stange ins Wasser gefallen, sowas darf und wird mir nicht nochmal passieren. Ich habe mich auf Stangensprünge konzentriert, auch dank der neuen Trainingsorte, die ich in letzter Zeit gefunden habe. Ich versuche immer, mich weiterzuentwickeln. In dieser vielseitigen Sportart muss man auf alles vorbereitet sein!

David: Ich habe den Fokus auf Kraftausdauer gelegt, um länger durchzuhalten. Ich wollte mehr Biss zeigen, um aus der mittlerweile antrainierten Entspannung wieder mehr rauszuholen. Und vor allem mehr abnehmen - Corona macht so dick und träge.

Inwieweit hat die Corona-Pandemie euer Training verändert?

David: Die Flexibilität hat deutlich abgenommen. In viele Boulderhallen konnten wir nach der Arbeit den Kleinen einfach mitnehmen oder uns mit Freunden beim Klettern am Wochenende treffen und dadurch regelmäßig trainieren. Das fällt aktuell natürlich besonders schwer.

Umso mehr Zeit bleibt für etwas, das schon in Vergessenheit geraten ist: Basics trainieren. Je stärker das Fundament, desto besser! Und in Entspannung kann man sich auch deutlich besser üben, wenn man dazu gezwungen wird. Also alles gar nicht so schlecht, wenn man das Beste draus macht.

Eric: Eigentlich war ich immer viermal in der Woche in der Boulderhalle und wenn es passte noch einmal in der "Ninja Hall", immer abends, wenn mein Sohn im Bett war. Jetzt ist die Boulderhalle geschlossen und abends ist es dunkel, also muss ich tagsüber trainieren, wenn es hell ist. Das geht aber nur, wenn meine Freundin da ist. Zum Glück arbeitet sie verkürzt, sodass es dann oft nach ihrer Arbeit zum fliegenden Wechsel bei der Kinderbetreuung kommt. Und dann geht's in der Regel zu zwei bis drei Lieblingsspots von mir. Das sind dann Parkour- und Stangenparks in der City.

Video: Eric Zekina setzt sich gegen Max Prinz durch

Das ist natürlich was ganz anderes als eine Boulderhalle, sodass sich mein Training komplett verändert hat: Mehr Sprünge als Klettern, mehr Maximalkraft als Kraftausdauer, mehr Blutblasen als Kreide an den Händen. Zusätzlich trainiere ich noch zweimal in der Woche abends mit meinem Physiotherapeuten Gilles. Ich bin gespannt, wie sich das längerfristig auswirken wird. Ich habe ein gutes Gefühl!

Das Gespräch führte Lionard Tampier.

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