Nur noch fünf: Weltfußballer Robert Lewandowski ist bei seiner Jagd nach dem "ewigen" Torrekord von Gerd Müller mit einem weiteren fulminanten Dreierpack auf die Zielgerade eingebogen. Der Ausnahmestürmer schoss Bayern München beim 4:0 (4:0) in einem spektakulären Südderby gegen den VfB Stuttgart trotz 80-minütiger Unterzahl fast im Alleingang zum Sieg.
Nach seinen Saisontreffern Nummer 33 bis 35 (17./23./39.) beim 4:0 (4:0) des FC Bayern in Unterzahl hat der Ausnahmestürmer den "ewigen" Torrekord von Gerd Müller fester denn je im Blick. "Ich denke weiter nur von Spiel zu Spiel und nicht daran, wie viele Tore ich noch schießen muss", sagte Lewandowski, der mit links, rechts und per Kopf erfolgreich war - und sich nach Spielende den Ball schnappte.
Genau genommen sind es noch fünf Treffer bis zu Müllers 40er-Marke. Seinen persönlichen Rekord aus dem Vorjahr (34) hat "Lewa" schon übertroffen. "Das macht mich sehr stolz. Es ist auch für den Kopf eine Herausforderung, immer bereit zu sein, immer hungrig", betonte der Matchwinner bei "Sky". Serge Gnabry (22.) traf zum 2:0.
Dabei hatte der Rekordmeister zuvor Alphonso Davies verloren, der wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah (12.). "Danach sind wir aufgewacht", sagte Lewandowski.
"Als Neutraler macht das Spaß - mir macht's keinen Spaß", stöhnte VfB-Vorstandschef Thomas Hitzlsperger bei "Sky". Lewandowski sei "irgendwas über Weltklasse", staunte er: "Wie er sich bewegt, anspielbar ist - es geht nicht besser." Seine Schwaben seien schlicht "nicht wach genug" gewesen.
VfB Stuttgart mit mutiger Formation beim FC Bayern
Die Münchner Tabellenführer gehen nach dem wichtigen 40. Sieg im 50. Bundesliga-Spiel unter Trainer Hansi Flick mit vier Punkten Vorsprung ins Spitzenspiel bei Verfolger RB Leipzig am 3. April. Dann wird neben Davies auch Jérôme Boateng fehlen, der seine 5. Gelbe Karte sah. Stuttgart verlor Silas Wamangituka, der sich bei einem Laufduell mit David Alaba verletzte und ausgewechselt wurde (35.).
"Wir müssen auf der Hut sein", hatte Flick gewarnt - und schien zunächst recht zu behalten: Der Aufsteiger machte mutig das Spiel. Als Davies gegen Wataru Endo einen Tick zu spät kam und den Japaner böse am Knöchel traf, sprach noch mehr für den VfB.
Trainer Pellegrino Matarazzo gab die defensive Viererkette auf und beorderte Borna Sosa weiter nach vorne. Dessen Flanke fand Sasa Kalajdzic, doch der Kopfball des Stürmers war zu unplatziert (14.). In der Defensive aber verlor der VfB vollkommen die Ordnung, eine scharfe Hereingabe von Serge Gnabry ermöglichte Lewandowski die Führung.
Flick und Salihamidzic klatschen ab
Gnabry selbst erhöhte nach einer wunderschönen Kombination über Thomas Müller und den bärenstarken Leroy Sané. Es folgte ein hübsches Tänzchen des Torschützen mit Einwechselspieler Eric Maxim Choupo-Moting vor der jubelnden Bayern-Bank. Die hatte kaum Platz genommen, als "Lewa" per Kopf nach Müller-Flanke auf 3:0 stellte.
Dass die Bayern in Unterzahl spielten und auf den erkälteten Mittelfeldchef Joshua Kimmich verzichten mussten, schien sie anzustacheln. Über Sané und Leon Goretzka kam der Ball erneut zu Lewandowski, der seinen bedauernswerten Bewacher Waldemar Anton abermals stehen ließ und erneut erhöhte. Auf der Münchner Bank klatschten nun sogar Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic ab, die zuletzt im Clinch gelegen hatten.
In der zweiten Halbzeit hatte der Rekordmeister gute Gelegenheiten für weitere Tore. Auch Lewandowski (63.) vergab eine, ehe er ausgewechselt wurde (70.).

























