Michael Jordan eilt ein Ruf voraus. Klar, er ist der wohl beste Basketballer der Geschichte, auch wenn ihm LeBron James langsam auf die Pelle rückt. Er hat eine, positiv ausgedrückt, spezielle Mentalität und Arbeitseinstellung – und: Er stürzte sich in allerlei Karten- oder Glücksspiele, bei denen nicht nur Kleingeld eingesetzt wurde.
Das alles ist bekannt. Doch jetzt verriet der ehemalige NBA-Profi Antoine Walker ("Warum ich so viele Dreier werfe? Weil es keine Vierer gibt") eine weitere Jordan-Kartenzockerei-Geschichte, die einen dann doch nochmal mehr staunen lässt.
Im "All Things Covered" Podcast erzählte der 44-Jährige, wie er mit der NBA-Legende Anfang der 2000er eine legendäre Runde Spades (Kartenspiel, Mischung aus Doppelkopf, Bridge und Skat) spielte, die nach Walkers-Aussagen 36 (!) Stunden dauern sollte. Das sind eineinhalb Tage. In einem Restaurant.
Der Einstiegspreis betrug satte 20.000 Dollar. Walker beschreibt das Erlebnis so: "Wenn du keine 20.000 Dollar hattest, konntest du nicht mitspielen. Mike liebte den Wettstreit. Einmal haben wir 36 Stunden lang Spades gespielt gegen zwei Typen, ich habe mit Mike zusammengespielt. Wir waren 900.000 Dollar im Rückstand."
Pressekonferenz muss warten
Die Geschichte wird noch verrückter. Der Kartenmarathon fand kurz vor Jordans zweitem Comeback (2001 bei den Washington Wizards) statt. Damit er das Kartenspiel beenden konnte, verschob MJ angeblich seine Comeback-Pressekonferenz. Klar, er war ja im Rückstand und musste so lange spielen, bis er aufgeholt hatte.
Das Duo Walker/Jordan verringerte den Abstand dann auch auf 20.000 Dollar, verlor am Ende aber 180.000 Dollar, erzählte Walker. Seine Erklärung: Jordan sei zu müde geworden und am Tisch eingeschlafen.
Zwischendurch benötigte Jordan offenbar weitere 500.000 Dollar und schickte, so die Erzählung von Walker, seinen Neffen los, um das Geld aus einer Golftasche zu holen. Die Ansage: Lass es bloß meine Frau nicht erfahren.
Jordan warf auch Münzen an die Wand
Dass Jordan gerne wettete und zockte ist kein Geheimnis. Nicht zuletzt in der Dokuserie "The Last Dance" wird dies mehr als deutlich, als er mit seinem Leibwächter in der Arena wie besessen darum wettet, wer Münzen näher an die Wand werfen kann. Auch auf dem Golfplatz saß der Wettfinger bei Jordan bekanntlich sehr locker.
Mitte der 90er machten sogar Verschwörungstheorien die Runde, dass Jordan wegen angeblicher Spielsucht von der Liga zum (ersten) Rücktritt genötigt worden sei. Alle Beteiligten bestritten diese Vorwürfe, für die es keine Belege gibt.



































