Differenzen beim Blick in die Zukunft: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen muss ihre kommenden Aufgaben überraschend ohne Kapitänin Kim Naidzinavicius angehen, auch Führungsspielerin Julia Behnke steht künftig nicht mehr zur Verfügung. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) am Montag mit, ohne näher auf die Gründe einzugehen.
Dies taten wenig später allerdings beide Spielerinnen. "Leider musste ich in den vergangenen Jahren erkennen, dass ich mich mit der eingeschlagenen Philosophie und Strategie nicht zu 100 Prozent identifizieren kann und die angestrebten Ziele und Wege nicht mit meinen übereinstimmen", schrieb Naidzinavicius bei Instagram. Sie habe daher "schweren Herzens" diese "ehrliche Entscheidung" treffen müssen.
Behnke äußerte sich ähnlich, sie vermisse "den Fahrplan" für die Weiterentwicklung des Teams, "und die Differenzen der vergangenen Jahre konnten leider nicht beigelegt werden. Ich kann mich mit der Philosophie aktuell nicht identifizieren, und somit werde ich vorerst nicht mehr für Deutschland spielen."
"Eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich"
Im vergangenen Dezember hatte die DHB-Auswahl unter Bundestrainer Henk Groener bei der EM in Dänemark das anvisierte Halbfinale verpasst. Die folgende Analyse des Turniers und Gespräche mit Naidzinavicius und Behnke hätten dann gezeigt, "dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist", hieß es in der Verbandsmitteilung.
DHB-Sportvorstand Axel Kromer dankte beiden im Namen des Verbandes "für ihr jahrelanges Engagement". Naidzinavicius feierte ihr Debüt im Mai 2012 und bestritt insgesamt 118 Länderspiele, seit September 2018 war sie Kapitänin. Behnke war seit ihrem DHB-Debüt im November 2013 fester Bestandteil am deutschen Kreis und absolvierte 85 Länderspiele.
Nächstes Ziel der DHB-Auswahl ist die Qualifikation für die WM 2021 in Spanien (2. bis 19. Dezember), im April finden zwei Play-offs statt. Langfristig wird alles auf die Entwicklung des Teams für die Heim-Weltmeisterschaft 2025 ausgerichtet, diese richtet der DHB gemeinsam mit den Niederlanden aus.








