Handball-Hammer an der Elbe: Nationaltorhüter Johannes Bitter kehrt zur kommenden Saison zum aktuellen Zweitligisten HSV Hamburg zurück.
Johannes Bitter grinste. Den ganzen Trubel um seine Rückkehr in die alte Heimat Hamburg genoss der Nationalkeeper in vollen Zügen. "Ich bin super froh, wieder da zu sein", sagte Bitter bei seiner offiziellen Vorstellung in der Hansestadt am Montag: "Mein Herz hängt am Handball in Hamburg."
Bitter kehrt im Sommer nach dann fünfeinhalb Jahren vom Erstligisten TVB Stuttgart zurück an die Elbe und unterschrieb beim HSV Hamburg einen ligaunabhängigen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2026. Mit der Rückholaktion des Weltmeisters von 2007 ist dem Zweitliga-Tabellenführer ein echter Transfer-Coup gelungen.
Schon die Inszenierung von Bitters Verpflichtung war erstligareif: Ein Hochglanz-Video, untermalt mit Klaviermusik, dazu Bitters Stimme aus dem Off mit ganz viel Pathos. "Hamburg, ich komme nach Haus", sagt der 38 Jahre alte Routinier am Ende eines rund 80-sekündigen Clips, den der Klub am Montagmorgen veröffentlichte.
Bitter schlug diverse Angebote aus
Bitter lagen diverse Anfragen aus der Bundesliga vor, selbst der große FC Barcelona hatte sein Interesse hinterlegt. Doch der Schlussmann entschied sich letztlich für jenen Klub, mit dem er zwischen 2007 und 2016 seine erfolgreichste Zeit als Profi erlebte, mit dem er 2010 den DHB-Pokal, 2011 die deutsche Meisterschaft und 2013 die Champions League gewann.
"Als ich mich mit den Anfragen für die neue Saison beschäftigt habe, habe ich sofort gemerkt, wie sehr mich die Option, nach Hause zu kommen, reizt", sagte Bitter. Bei dem Gedanken an eine sportliche Rückkehr in die Hansestadt, wo seine Kinder noch immer leben und wo auch sein Unternehmen "drinkbetter" angesiedelt ist, sei er "regelrecht emotional" geworden.
Spätestens durch die Personalie Bitter dürfte die Hamburger Handball-Renaissance so richtig Fahrt aufnehmen. Denn in der Elb-Metropole trifft Bitter auf alte Bekannte. Sein damaliger Trainer Martin Schwalb wird nach einem Intermezzo bei den Rhein-Neckar Löwen als Sportchef zum HSVH zurückkehren. Und auf der Bank sitzt dort inzwischen Bitters früherer Mitspieler Torsten Jansen, mit dem er als Spieler neben den großen Titeln mit den Hamburgern auch WM-Gold 2007 abräumte.
Coach Jansen spricht von "toller Verstärkung"
"Jogi ist eine tolle Verstärkung für uns - nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeit", sagte Jansen der "Hamburger Morgenpost" (Dienstagausgabe): "Er kann unseren jungen Kerlen und auch den nicht mehr ganz so jungen Spielern einiges mitgeben. Wir kennen uns eine halbe Ewigkeit, und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm."
Bitter, Schwalb und Jansen hatten die glorreichen Jahre des Klubs entscheidend mit geprägt - ehe infolge jahrelanger Finanzprobleme Anfang 2016 der Rückzug aus der Bundesliga folgte. "Ich habe über all die Jahre immer einen engen Draht zum Verein gehabt", sagte Bitter, der den Klub nun auch strategisch und bei der Suche nach neuen Sponsoren weiterbringen soll.
Inzwischen hat sich der HSVH wieder berappelt und von der 3. Liga hochgekämpft. Als Zweitliga-Spitzenreiter winkt im Sommer die Rückkehr in die Bundesliga - doch für Bitter ist der direkte Aufstieg "keine Pflicht". Ihm ist viel wichtiger, dass der Standort Hamburg überhaupt wieder "ins Rampenlicht muss, und ich glaube, dass das möglich ist".
Ein großer Schritt dorthin ist am Montag vollzogen worden.



























