Am Dienstag überraschte der FC Schalke 04 mit dem nächsten Paukenschlag: Nabil Bentaleb ist nach seiner Suspendierung Ende November begnadigt und könnte ab sofort wieder zum Einsatz kommen - eine Entscheidung, die offenbar nicht bei allen Teamkollegen großen Anklang findet. Vor allem kommt es jetzt auf den Schalker Cheftrainer an.
Ein Gespräch mit Christian Gross brachte letztlich die Wende für Nabil Bentaleb auf Schalke. Er habe sich mit dem neuen Cheftrainer "gut verstanden", berichtete die "WAZ" - und einige Mitspieler hätten sich bei den Verantwortlichen für die Begnadigung des 26 Jahre alten Mittelfeldspielers eingesetzt.
Laut "Bild" setzen die S04-Bosse in Zeiten größter sportlicher Krise auf Gross als "Integrations-Minister". Seine Französisch-Kenntnisse sowie seine Auslandserfahrungen in Saudi-Arabien und Ägypten sollen dem 66-Jährigen dabei helfen, den umstrittenen Bentaleb wieder einzugliedern, heißt es. Sportvorstand Jochen Schneider soll "Bild" zufolge zu einem Vertrauten gesagt haben: "Wenn es einer schafft, dann Christian Gross."
Dennoch gehen die Meinungen in der Causa Bentaleb intern laut "Sport1"-Informationen offenbar weit auseinander. Zwar hätten sich Führungsspieler wie der neue Kapitän Sead Kolasinac, Klaas-Jan Huntelaar und Benjamin Stambouli für eine Rückkehr des fußballerisch zweifellos enorm begabten Profis ausgesprochen.
Es gebe jedoch auch Gegenstimmen, die Bentalebs Comeback kritisch sehen. Umstritten sei seine Eignung als Teamplayer - gerade im Abstiegskampf keine ganz unwichtige Eigenschaft für einen Spieler.
FC Schalke 04: Droht eine Grüppchenbildung im Kader?
Die Sorgen vor möglichen Grüppchenbildungen innerhalb des Kaders seien groß, heißt es - insbesondere, weil neben Stambouli auch andere frankophone Profis wie Hamza Mendyl und Amine Harit zur "Pro-Bentaleb-Fraktion" gehörten.
Fakt ist: Bereits im Auswärtsspiel gegen Union Berlin am Samstag (18:30 Uhr) könnte Bentaleb, der in der Vergangenheit auf Schalke bereits mehrfach wegen disziplinarischer Verfehlungen außen vor war, sein erstes Pflichtspiel seit dem 21. November in Königsblau bestreiten. Er trainiert wieder normal mit der Mannschaft. Auch die vorgeschriebenen Corona-Testungen absolvierte der 36-malige algerische Nationalspieler erfolgreich.
"Wir wissen, was für eine große Qualität Nabil hat, was er uns als Mannschaft geben kann", lobte Kolasinac den "Neuzugang" im "Sky"-Interview.