Die deutschen Kombinierer um Eric Frenzel dürfen nach einer starken Laufleistung noch auf einen Podestplatz beim Triple in Seefeld hoffen. Der Norweger Jarl Magnus Riiber dominierte auch am zweiten Tag.
Die berühmteste rote Mütze der Nordischen Kombination flog förmlich durch die Loipe, der "König von Seefeld" will seinen Thron nicht kampflos räumen: Mit einer ganz starken Vorstellung ist Eric Frenzel am zweiten Tag des Nordic Combined Triple auf Platz vier vorgestürmt und hat dem norwegischen Dominator Jarl Magnus Riiber fast 50 Sekunden in der Loipe abgenommen. Zumindest auf das Podest darf der 32 Jahre alte Sachse, der das Triple bereits viermal gewonnen hat, noch hoffen.
Der Gesamtsieg ist Titelverteidiger Riiber allerdings kaum noch zu nehmen. Der Norweger, der am Freitag schon den Auftakt-"Sprint" der dreitägigen Wettkampfserie gewonnen hatte, setzte sich bei seinem 33. Weltcupsieg nach einem Sprung und 10 km in der Loipe mit 33,3 Sekunden Vorsprung auf den Japaner Akito Watabe durch. Für Riiber, der 2019 in Seefeld einen der beiden WM-Titel im Einzel gewonnen hatte (der andere ging an Frenzel), war es der fünfte Etappensieg beim Triple in Serie - Frenzel hatte von 2013 bis 2016 13 Rennen in Serie gewonnen.
Der Finne Ilkka Herola (+0:34,5 Minuten) kam am Samstag auf Platz drei, Frenzel lag 56,9 Sekunden zurück. Die Rückstände werden in den abschließenden "Marathon" am Sonntag mit zwei Sprüngen und 15 km in der Loipe mitgenommen - auf der ungewohnt langen Distanz ist noch eine Menge für die DSV-Stars möglich.
"Im Laufen sind wir sehr stark, haben am Samstag wieder einiges gutmachen können. Kämpferisch war alles da", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Wir müssen weiter alles versuchen, um den Verlust vom Springen des ersten Tages weiter wettzumachen, um vielleicht doch noch einen aufs Stockerl zu bekommen."
Vinzenz Geiger (Oberstdorf), am Vortag Dritter, war mit einem schwachen Sprung am Samstag zunächst auf Platz neun zurückgefallen, machte dann aber über eine Minute auf Riiber gut und kam als Fünfter (+0:57,1) ins Ziel. "Er ist der Mann, den es hier zu schlagen gilt", hatte Riiber noch vor dem Start gesagt.
Direkt dahinter darf auch Fabian Rießle (Breitnau) als Sechster (+59,5) noch auf sein viertes Podest beim Triple hoffen. Rund eine Minute auf Riiber aufzuholen, der am Samstag nie ans Limit gehen musste und dosiert zum Sieg lief, wird für Frenzel und Co. aber eine titanische Aufgabe.