DHB-Kapitän Uwe Gensheimer spielte nicht nur eine sportlich enttäuschende Handball-WM sondern sorgte auch mit seiner "Missgunst und Neid"-Aussage für viel Wirbel. Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar nahm den Linksaußen nun in Schutz.
"Das Ganze erinnert mich so ein bisschen an den Ex-Bundestrainer Christian Prokop. Der konnte machen, was er wollte, er hat immer einstecken müssen und konnte es nie allen recht machen, egal was er getan hat. Jetzt ist Prokop weg und Uwe irgendwie der neue Prellbock", schrieb Kretzschmar in einer "Sky"-Kolumne.
Gensheimer selbst hatte die Kritik an seiner Person nach dem 31:24-Sieg im zweiten WM-Hauptrundenspiel gegen Brasilien zurückgewiesen. "Ich weiß nicht, ob das der Vereinszugehörigkeit geschuldet ist. Missgunst und Neid sind manchmal schon ein bisschen da, habe ich das Gefühl", sagte der Profi vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen im "ZDF".
"Uwe Gensheimer hat während der WM mächtig Kritik einstecken müssen", betonte auch Kretzschmar: "Wenn man immer nur der Prellbock ist und die Öffentlichkeit nur darauf wartet, dass man Fehler macht, sorgt das für viel Druck."
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Gensheimer habe die Messlatte auf seiner Position sehr hoch gelegt. "Handball-Deutschland erwartet Wunderdinge von ihm, er muss immer neun von neun Tore werfen. Das ist natürlich nicht realistisch", so Kretzschmar: "Er hat nicht das Turnier seines Lebens gespielt. Der Druck, der nach so einer Kritik erzeugt wird, ist wahnsinnig groß. Damit kann ein Mensch alleine nicht fertig werden."
Wolff als Verlierer der Handball-WM
Als weiteren Verlierer des Turniers sieht Kretzschmar Torwart Andreas Wolff: "Andi Wolff hat sicherlich auch eine andere Leistung von sich selbst erwartet. Da kann er nicht hundertprozentig mit sich zufrieden sein." Von dem Torwart könne man definitiv mehr erwarten.
Gewinner sind für den 47-Jährigen dagegen Johannes Golla und Philipp Weber. "Beide haben die WM genutzt, um einen Stempel zu hinterlassen und Alfred zu zeigen, dass er in Zukunft auf sie bauen kann", so Kretzschmar.









