Erstmals überhaupt kommt es bei der Darts-WM zu einem deutschen Duell, am Montag treffen Gabriel Clemens und Nico Kurz aufeinander. Auf den Gewinner wartet der Weltmeister.
Die Aufgabe ist pikant, die Belohnung aber umso reizvoller: Gabriel Clemens und Nico Kurz winkt bei der Darts-WM das Duell mit dem "Grinch" - doch für das Kräftemessen mit Weltmeister Peter Wright müssen sie erst einen Freund bezwingen. Die beiden deutschen Hoffnungsträger treffen im legendären Ally Pally im direkten Duell aufeinander, der Sieger darf in der dritten Runde den schottischen Paradiesvogel herausfordern.
"Nico und ich kennen uns schon lange, verstehen uns auch gut", sagte der Saarländer Clemens vor dem Zweitrundenmatch am Montagabend (ca. 22:00 Uhr) mit dem Hessen Kurz: "Aber da muss die Freundschaft einfach auch mal ruhen, und jeder geht seinem Spiel nach."
Zum ersten Mal überhaupt gibt es beim Saisonhöhepunkt in London ein schwarz-rot-goldenes Duell - und Kurz ist darüber wenig begeistert. "Es ist auf jeden Fall ärgerlich aus deutscher Sicht, dass direkt in der zweiten Runde zwei Deutsche aufeinander treffen", sagte der 23-Jährige bei "DAZN", nachdem er zum Auftakt den früheren WM-Finalisten Andy Hamilton aus dem Turnier geworfen hatte.
Clemens spürt nicht den Druck des Favoriten
Die Favoritenrolle ist klar verteilt. Vor der WM hatte Clemens Max Hopp, der am Samstag schon in der zweiten Runde ausschied, als deutsche Nummer eins abgelöst. Der "German Giant" belegt Position 31 in der Weltrangliste, Druck bedeutet das für Clemens aber nicht. "Im Gegenteil", sagte der 37-Jährige im Gespräch mit dem "SID", "es ist ja schön."
Noch schöner wäre nach der Weihnachtspause das Duell mit Titelverteidiger Wright, der sein Zweitrundenmatch als grüne Filmfigur "Grinch" verkleidet bestritten und für viele Lacher gesorgt hatte. Sowohl Clemens als auch Kurz winkt das wichtigste Spiel ihrer bisherigen Karriere - und gleichzeitig eine große Chance.
Denn noch nie hat es ein Deutscher im Alexandra Palace ins Achtelfinale geschafft. Während Kurz schon bei seinem Debüt im Vorjahr überraschend die dritte Runde erreichte, konnte Clemens sein großes Potenzial bei der WM noch nicht abrufen und kam nie über Runde zwei hinaus. Das soll sich aber dieses Jahr ändern.
"Wenn ich gut spiele, kann ich fast jeden ärgern in dem Sport", sagte Clemens - ob Freund, Weltmeister oder "Grinch" ist ihm dabei völlig egal.

