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Millionen-Projekt bislang hinter den Erwartungen

Hertha und der Big-City-Traum: Kommt 2021 der Durchbruch?

Hertha BSC musste in 2020 etliche Rückschläge verkraften
Hertha BSC musste in 2020 etliche Rückschläge verkraften
Foto: © Uwe Koch/ Eibner-Pressefoto via www.imago-images.d
19. Dezember 2020, 14:13

Das Jahr von Hertha BSC war keineswegs leicht. Der frühe Klinsmann-Knall, die Coronakrise und der Umbruch im Team: Die Herausforderungen waren vielfältig und werden es auch in Zukunft bleiben.

Michael Preetz fasste es ganz gut zusammen. "Das war sicher ein außergewöhnliches Jahr", sagte der Manager von Hertha BSC. Zwar meinte er vor allem die Coronakrise, aber natürlich denkt der neutrale Beobachter sofort an das grandiose Scheitern von Jürgen Klinsmann, den Fast-Abstieg oder den schwierigen Umbruch innerhalb der Mannschaft. Solche Schlagzeilen sollen die Berliner 2021 nicht mehr schreiben, wenn es nach Preetz geht.

Lieber soll die Transformation in den "Big City Club" vorangetrieben werden - auch mit weiteren Windhorst-Millionen. Schon im Winter könnte die nächste Transfer-Offensive anstehen.

Laut "Bild" soll Investor Lars Windhorst kürzlich den Rest der ausstehenden 50-Millionen-Tranche aus dem Sommer überwiesen haben, wobei es sich um rund 20 Millionen Euro handele.

"Augen und Ohren offen" an der Transferfront

Auf "SID"-Nachfrage teilte Hertha lediglich mit, man habe sich mit Windhorsts Firma Tennor "vor einigen Wochen in bestem Einvernehmen auf einen neuen Zahlungsplan" verständigt.

Wie viel Geld im Winter tatsächlich in Neuzugänge fließt, ist offen. Rund 77 Millionen Euro wie im vergangenen Winter werden es sicher nicht, auch die 33,5 Millionen aus dem Sommer sind ambitioniert. Die fehlenden Einnahmen aufgrund der Coronakrise schlagen auch bei Manager Preetz ins Kontor. Trainer Bruno Labbadia gibt sich daher in Sachen Transfers zurückhaltend.

"In erster Linie beschäftigen wir uns mit den Spielern, die da sind", so der 54-Jährige: "Wir werden uns überlegen, was Sinn macht und was nicht." Preetz sagte kürzlich, Hertha halte "Augen und Ohren offen". Vor allem im defensiven Mittelfeld und auf den Flügeln sind Verstärkungen denkbar. Grundsätzlich ist der Neuaufbau der Mannschaft die Hauptaufgabe von Labbadia und Preetz.

Hertha BSC hinter den eigenen Erwartungen 

Die fehlenden 100 Millionen Euro aus dem 374 Millionen schweren Windhorst-Paket sollen dem Vernehmen nach 2021 fließen. Trotz des Entwicklungsprozesses der Mannschaft wird sich das sportliche Führungstrio Labbadia, Preetz und Sportdirektor Arne Friedrich daher an Resultaten messen lassen müssen. Eigentlich sollte das Hertha-Projekt schon viel weiter sein.

Aber nach dem geräuschvollen Abgang von Ex-Trainer Klinsmann nach 76 Tagen im Februar stand alles auf null. Hertha schlingerte in den Abstiegs-Sumpf und Labbadia hatte nach der langen Coronapause viel Mühe, die Klasse zu halten. In durch das Virus erschwerten Umständen musste der Coach das Team erneuern und eine starke Achse formieren.

Um Hertha, wie von Windhorst vorgesehen, in einen Europapokal-Kandidaten zu verwandeln, braucht Labbadia mehr Zeit. Da helfen auch überstürzte Neuverpflichtungen nicht.

Wann stabilisieren sich die Hertha-Talente?

"Das Allerwichtigste ist, uns mit den Leuten zusammenzusetzen, die da sind. Und dass man auch mit allen zusammen am Stück arbeiten kann", sagte Labbadia. Alleine drei Länderspielpausen seit Saisonbeginn hatten den Lernrhythmus immer wieder unterbrochen.

Und das merkt man. Gerade offensiv sieht Labbadia von hochveranlagten Spielern wie Dodi Lukebakio, Javairo Dilrosun oder Matheus Cunha zu schwankende Leistungen.

Beginnend mit dem letzten Ligaspiel des Jahres am Sonntag (15:30 Uhr) beim SC Freiburg will der Trainer "mehr Bewegung" im Angriffsspiel. Denn die hatte unter der Woche beim langweiligen 0:0 gegen den FSV Mainz 05 gefehlt.

Sein Team habe "oft die falschen Entscheidungen getroffen", sagte Labbadia. Das darf den Bossen auf dem Transfermarkt im Winter nicht passieren.

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