Auch das Jahr 2020 stand wieder im Zeichen des Duells zwischen dem übermächtigen FC Bayern München und Borussia Dortmund. Doch warum zieht der BVB im direkten Vergleich mit den Münchnern meist den Kürzeren? Die sport.de-Redaktion begibt sich auf Spurensuche.
Warum tritt der BVB im Duell mit dem FC Bayern auf der Stelle?
Heiko Lütkehus: Weil viele Spieler zu selbstzufrieden sind. Dem einen oder anderen hat der Hype um seine Person nicht gut getan. Zudem fehlt der Mannschaft meiner Meinung nach ein Stratege im Zentrum.
Luis Holuch: Aus meiner Sicht liegt es an zwei Faktoren: Zum einen ist die individuelle Klasse beim Rekordmeister noch ein Stückchen höher als beim BVB. Zum anderen ist die Abhängigkeit von Schlüsselspielern eine andere. Der FC Bayern kann den Ausfall von Leistungsträgern besser auffangen, während sich die Schwarz-Gelben dabei deutlich schwerer tun. Der Ausfall von Erling Haaland ist geradezu ein Paradebeispiel.
Chris Rohdenburg: Am Ende geht es auch hier nur ums Finanzielle. Die Rechnung ist einfach. 750 Millionen Euro Umsatz beim FC Bayern stehen 500 Millionen Euro beim BVB gegenüber. Ein nicht ganz unbeträchtlicher Unterschied von 250 Millionen Euro, den der Branchenprimus durch seine Dominanz verdient hat und der gleichzeitig jene Dominanz festigt, möglicherweise für immer. Hinzu kommt, dass der deutsche Rekordmeister keine Spieler abgeben muss, anders als der BVB, wo seit Monaten schon über den Abgang von Stars wie Jadon Sancho oder Erling Haaland spekuliert wird. Die Borussia bleibt trotz aller Wertschätzung eine Durchgangsstation.
Lissy Beckonert: Von auf der Stelle treten kann man nach den jüngsten Entwicklungen wohl kaum reden. Vielmehr hat der BVB einige Schritte stolpernd zurück gemacht. Doch das wird sich im kommenden Jahr ändern. Denn Edin Terzic wandelt auf den Spuren von Hansi Flick und wird bei den Schwarz-Gelben ähnlich erfolgreich einschlagen, wie einst der Bayern-Coach als er vom Co-Trainer zum Chef befördert wurde.
Mats-Yannick Roth: Weil er auch 2021 zu unbeständig spielt. Die Ausreißer nach unten hat Dortmund immer wieder drin, sodass es im Vergleich zum FC Bayern (und übrigens auch RB Leipzig) einfach nicht reicht.
Tobias Knoop: Ich glaube tatsächlich, dass eine kreative, mutige Entscheidung in der Trainerfrage, wie jetzt der Rauswurf von Lucien Favre und die Beförderung von Edin Terzic, längst überfällig war. Stattdessen haben sie es sich beim BVB zuletzt im Status quo als klare Nummer zwei viel zu sehr gemütlich gemacht.





































