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Kritische Analyse von "Collinas Erben"

Darum hätte der VAR bei Hertha vs. BVB eingreifen sollen

Video: BVB auf Meisterkurs? "Ein ernstzunehmender Kandidat"
23. November 2020, 12:30
sport.de
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Die Video-Assistenten in der Bundesliga halten sich anweisungsgemäß zurück und folgen einer hohen Eingriffsschwelle. Das ist grundsätzlich sinnvoll, manchmal aber auch grenzwertig. So wie an diesem Spieltag in Bielefeld und bei der Partie Hertha BSC gegen den BVB, als es um Platzverweise und Elfmeter ging.

Eine halbe Stunde war in der Partie zwischen Arminia Bielefeld und Bayer 04 Leverkusen (1:2) gespielt, als Ritsu Doan nach einem feinen Zuspiel einen Haken um seinen Gegenspieler Daley Sinkgraven schlug und im Begriff war, mit dem Ball in den Strafraum der Gäste einzudringen. Doch der Leverkusener fuhr sein linkes Bein aus und traf den Fuß von Doan, der daraufhin zu Fall kam.

Ein klares Foul, aber Schiedsrichter Felix Brych, dem allem Anschein nach die Sicht durch mehrere Leverkusener Spieler versperrt war, ließ weiterspielen. Auch Video-Assistent Robert Hartmann griff nicht ein, dabei hatte das Vergehen genau auf der - bekanntlich zum Strafraum gehörenden - Strafraumlinie stattgefunden. Oder etwa nicht?

Das Standbild, das der Sender "Sky" präsentierte, schien das jedenfalls zu zeigen, und der Kommentator legte sich auch entsprechend fest. Völlig sicher konnte man sich aufgrund der perspektivischen Verzerrung allerdings nicht sein. Es ist zumindest möglich, dass sich die genaue Stelle des Erstkontakts -und darauf kommt es an - ganz knapp vor der Strafraumlinie befand.

Sollte der VAR bei der Überprüfung auf dieselbe Kameraeinstellung zurückgegriffen haben wie das Fernsehen, so könnten ihn diese Zweifel befallen und von einem Eingriff abgehalten haben. Denn eine Intervention wäre hier nur möglich gewesen, wenn man eindeutig hätte erkennen können, dass der Tatort im Strafraum lag und es deshalb einen Elfmeter hätte geben müssen.

Klos: Erst Täter, dann Opfer

Kurz nach der Pause kam es an der Seitenlinie zu einem Zweikampf zwischen Sven Bender und dem Bielefelder Fabian Klos, der in der Echtzeit harmlos aussah und für keinerlei Aufregung sorgte. Referee Brych war er dann auch keinen Pfiff wert. Erst in der Wiederholung war zu erkennen, dass Klos beim erfolglosen Versuch, den Ball zu erreichen, Benders Achillessehne mit den Stollen malträtiert hatte – gewiss nicht vorsätzlich, aber doch heftig und schmerzhaft. Wenig später musste der Leverkusener deshalb ausgewechselt werden. Eine Szene, die eigentlich undramatisch wirkte - was den Unparteiischen zweifellos in seinem Urteil beeinflusste - und in der doch zumindest eine Gelbe Karte angebracht gewesen wäre.

In der 57. Minute war eigentlich sogar ein Feldverweis fällig. Auch diese Situation wirkte in der Originalgeschwindigkeit nicht sonderlich brisant: Fabian Klos war im Laufduell mit Jonathan Tah schneller und flankte den Ball von der rechten Außenseite in den Strafraum, der Leverkusener kam zu spät und traf Klos am Fuß.

Tah hätte die Rote Karte verdient gehabt

Schiedsrichter Brych pfiff mit Verzögerung und entschied auf Freistoß für die Arminia, eine persönliche Strafe gab es nicht. In der Wiederholung war jedoch zu sehen, dass Tah mit Tempo, Dynamik und einiger Intensität seine Stollen auf dem Knöchel des Bielefelder Stürmers platziert hatte und in dieser Position sogar noch rund zwei Meter weit gerutscht war.

Ein übermäßig hartes, potenziell gesundheitsgefährdendes Einsteigen des Nationalspielers und nicht bloß ein kurzer, in Fachkreisen auch "Stempeln" genannter Tritt auf den Fuß. Hier sprach nach Ansicht des Bildmaterials so viel für eine Rote Karte, dass man es als klaren, offensichtlichen Fehler betrachten sollte, sie nicht gezeigt zu haben. Ein Eingriff des Video-Assistenten wäre deshalb sinnvoll gewesen. Dass Felix Brych das Spiel insgesamt recht großzügig leitete, steht dem nicht entgegen. Denn bei Tahs Foul gab es selbst mit Wohlwollen nicht viel Spielraum, um ihn mit weniger als einem Feldverweis davonkommen zu lassen.

Was sonst noch wichtig war:

  • Generell agieren die Video-Assistenten in dieser Saison auffällig zurückhaltend und orientieren sich an einer hohen Eingriffsschwelle, was prinzipiell sinnvoll und erwünscht ist, bisweilen aber auch Härten birgt. So etwa in der Begegnung Hertha BSC - Borussia Dortmund (2:5), als Schiedsrichter Bastian Dankert in der 78. Minute nach einem leichten Armkontakt von Manuel Akanji gegen Matteo Guendouzi im Dortmunder Strafraum auf Elfmeter für die Gastgeber entschied. Dass dieser Kontakt wirklich ausschlaggebend für den Sturz des Berliners und damit ahndungswürdig war, darf man bezweifeln. Die Aktion war deutlich näher an einer Schwalbe als an einem Foul. Ein klarer und offensichtlicher Fehler also oder nur eine äußerst strenge Entscheidung? Dass die Video-Assistentin Bibiana Steinhaus nicht intervenierte, ist formal noch zu rechtfertigen; ein Eingriff hätte gleichwohl vermutlich große Akzeptanz erfahren. Und es ist unwahrscheinlich, dass der Referee bei seiner Entscheidung geblieben wäre, wenn er die Bilder gesehen hätte.

  • Völlig korrekt war es dagegen, dass Video-Assistent Benjamin Cortus im Spiel des SC Freiburg gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:3) beim Führungstor der Gäste kurz nach dem Anpfiff nicht eingriff. Denn den Einsatz des späteren Torschützen Jean-Philippe Mateta bei der Balleroberung im Mittelfeld als regelkonform zu bewerten, war zumindest vertretbar. Seinen Armeinsatz gegen Baptiste Santamaria hätte man zwar als Stoßen bewerten können, aber nicht unbedingt müssen, und Matetas fast gleichzeitiges Handspiel war nicht strafbar. Zum einen, weil ihm der Ball von oben auf den bewegungstypisch, also natürlich gehaltenen Arm fiel. Zum anderen, weil zwischen dem Handspiel und der Torerzielung regeltechnisch betrachtet kein unmittelbarer Zusammenhang bestand: Es gab mehrere Zwischenstationen, der Weg zum Tor war weit, und Mateta ging zum Schluss auch noch ins Dribbling. All dies widerspricht den Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit ein an sich nicht strafbares Handspiel im Vorfeld eines Tores geahndet und der Treffer annulliert wird. Schiedsrichter Martin Petersen lag somit richtig, als er das Tor anerkannte.

Alex Feuerherdt

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