Klaus Augenthaler kennt den FC Bayern wie seine Westentasche. Nicht nur, weil der 63-Jährige zwischen 1975 und 1991 für den heutigen Rekordmeister die Fußballschuhe schnürte, sondern auch, weil er seit drei Jahren als Nachwuchscoach-Ausbilder für die Münchner tätig ist. Nun hat der ehemalige Libero über die internationale Jugendarbeit der Bayern gesprochen.
Gegenüber der "Münchner Abendzeitung", gewährte Augenthaler Einblicke in seine Tätigkeit. Er kümmere sich innerhalb des "International Youth Programs" um "Kooperationsverträge der Länder mit dem FC Bayern. Hundert Tage im Jahr bin ich unterwegs. Man sieht was von den Ländern. Als Spieler war das immer nur Flughafen, Hotel, Stadion."
120 Kids aus acht Nationen kämen in diesem Rahmen für eine Woche nach München und spielen ein Turnier, so Augenthaler. "Zur Ausbildung im Ausland sehen wir auch acht- oder zehnjährige Kinder. Aber um Sichtung geht es weniger."
Konfrontiert damit, dass Liga-Konkurrent Borussia Dortmund bei der Akquise von Nachwuchsstars die Nase vorn hat, erklärte der 63-Jährige: "An einem Haaland war Bayern bestimmt auch dran, aber sein Berater wird gesagt haben: 'Geh erst mal nach Dortmund, da kriegst du Einsatzzeiten!'" Wo Lewandowski spiele, werde es schließlich schwierig.
Augenthaler: CL-Sieg des FC Bayern ohne Fans hat "wehgetan"
"Aber jetzt kommen ja gute Spieler nach", blickte Augenthaler nach vorn, ohne konkrete Namen zu nennen. Dass man diese frischen Kräfte angesichts des engen Terminplans gut gebrauchen könnte, liegt auch für den ehemaligen Abwehrspieler auf der Hand. "Es ist verrückt. Die Spirale dreht sich immer schneller. Nur: wie lang noch?", fragte sich der frühere Nationalspieler.
Das Coronavirus habe in der letzten Zeit einiges zerstört. Vor allem der Champions-League-Sieg (1:0 gegen Paris Saint-Germain) habe ohne Fans so "richtig wehgetan".
"Da gewinnt man den Henkelpott und steht in einem leeren Stadion", führte Augenthaler aus. "Am Anfang war man froh, dass wieder gespielt wurde. Aber nach einer Weile dachte man, bei einem Trainingsspiel zu sein. Ich hoffe, dass es bald wieder anders wird - aber so schnell wird das wohl nix", vermutete der 63-Jährige.




























