Die deutschen Handballerinnen absolvierten ihr bisher letztes Länderspiel bei der WM in Japan - im Dezember 2019. Beim Doppelpack gegen die Niederlande steht nun endlich der Restart an.
Das bisher letzte Länderspiel fand vor 293 Tagen in mehr als 9000 Kilometern Entfernung statt, für die deutschen Handballerinnen verging seitdem eine gefühlte Ewigkeit. "Wir haben uns wirklich lange nicht gesehen", sagt Bundestrainer Henk Groener, kurz bevor die viel zu lange Zwangspause für sein Team endet. Endlich.
Mit einem Doppelpack am Donnerstag (18:15 Uhr) und Sonntag (16:45 Uhr) gegen Weltmeister Niederlande startet die Auswahl des Deutschen Handballbundes in Lingen in die Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Dänemark und Norwegen (4. bis 20. Dezember). Es sind die ersten zwei von planmäßig fünf Länderspielen im Vorfeld des Saisonhöhepunkts.
Zwei Lehrgänge musste der 60-jährige Groener infolge der Corona-Pandemie absagen, die Vorbereitung läuft daher erst rund zwei Monate vor Turnierstart an. Seit Montag hat der Coach im niedersächsischen Freren sein Team um sich geschart. Der Niederländer spricht von einer "schwierigen Zeit", erkennt aber auch: "Die Mädels schlagen sich da gut durch."
"Es herrscht sehr, sehr viel positive Energie"
Mit dem Blick zurück wollten sich die DHB-Frauen in ihren ersten Einheiten nicht allzu lang beschäftigten, denn dieser schmerzt. Am 13. Dezember 2019 endete die WM in Japan mit einer riesigen Enttäuschung. Nach dem 24:35 gegen Schweden im Spiel um Platz sieben war der Traum von den Olympischen Spielen in Tokio geplatzt. Es flossen viele Tränen.
Die seien längst getrocknet. "Die Spielerinnen sind heiß, die brennen, die wollen. Es herrscht sehr, sehr viel positive Energie", sagt Groener mit Blick auf die EM, bei der sein Team in Trondheim auf Co-Gastgeber Norwegen, Polen und Rumänien trifft. Als Ziel dürfte das Team den Sprung ins Halbfinale anpeilen.
Zunächst ist aber schon die Rückkehr auf die Platte ein Erfolg. In den beiden Tests gegen die Niederlande, die Groener von 2009 bis 2016 selbst trainierte, geht es vornehmlich darum, wieder zusammenzufinden. Dass die beiden Leistungsträgerinnen Emily Bölk und Julia Behnke aufgrund von Corona-Fällen in ihrem neuen Team FTC Budapest zunächst nicht anreisen konnten, macht die Sache nicht einfacher.
Auch im Training läuft bei Weitem noch nicht alles rund, wie Groener feststellen musste. Im Spiel am Donnerstag dürfte das auch für den ebenfalls uneingespielten Gegner gelten. "Es sind zwei Mannschaften, die sich selbst noch suchen", sagt Groener.









