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Arndt brennt auf seinen Soloauftritt

Nikias Arndt ist "Road Captain" des Team Sunweb
Nikias Arndt ist "Road Captain" des Team Sunweb
Foto: © Peter De Voecht via www.imago-images.de
11. September 2020, 12:34

Nikias Arndt hat bei der Tour de France als "Road Captain" seines Sunweb-Teams auch beim Etappensieg von Marc Hirschi Regie geführt. Bislang eher ein Schattenmann, hofft das Kraftpaket in den kommenden Tagen auf seine eigene Chance.

Nikias Arndt lauschte beim kleinen Sektempfang im Teamhotel aufmerksam der Siegesrede seines Mannschaftskollegen Marc Hirschi. Der treue und unermüdliche Edelarbeiter des Sunweb-Rennstalls sammelte Inspiration für eventuelle eigene Dankesworte - denn Arndt schwebt in den kommenden Tagen bei der Tour de France durchaus ein Rollentausch vor.

"Etappe 14 hatte ich mir angeguckt, und die 19. müsste auch nochmal eine ganz gute sein", hatte der 28-Jährige dem SID schon am Ruhetag gesagt. Sein klares Ziel: "Eine Etappe gewinnen."

Bislang agiert Arndt eher im Schatten, führt als "Road Captain" seiner Mannschaft in den langen Rennphasen vor der Entscheidung Regie, ohne dabei zum Hauptdarsteller zu werden. So auch beim Coup von Shootingstar Marcel Hirschi am Donnerstag in Sarran, als der 22 Jahre alte Schweizer nach mustergültiger Vorarbeit auf der zwölften Etappe im Alleingang triumphierte.

"Jeder am TV hat gesehen, dass ich ohne das Team heute nicht gewonnen hätte", sagte Hirschi - und dieses Lob durfte auch und vor allem Arndt auf sich beziehen.

Das Kraftpaket aus Buchholz fährt seit 2013 für Sunweb. Damals hieß das Team noch Argos-Shimano, Arndts Teamkollegen waren Marcel Kittel oder John Degenkolb. Vieles hat sich seitdem in der deutsch-lizenzierten Mannschaft verändert, Arndt ist als Institution geblieben.

Von einer "super Stimmung", "mega Atmosphäre" und dem "Zusammenhalt" im Team schwärmte Arndt schon, als der erste Etappensieg noch nicht in trockenen Tüchern war, Sunweb mehrmals unglücklich den großen Erfolg verpasst hatte. Das seien die Tage, "an denen man als Road-Captain das Team wieder motivieren muss", sagte Arndt, der seinen Job abseits der Strecke vor allem darin sieht, "auch die Stimmung hochzuhalten".

Für Stimmung zu sorgen, ist besonders in diesem Jahr von Bedeutung, verlangt die große Schleife den Fahrern doch immens viel ab. Ein lockeres Einrollen gab es nicht - zudem hatte Arndt nach der ersten Etappe rund um Nizza mit den Folgen eines Sturzes zu kämpfen, die ihm aber mittlerweile keine Probleme mehr bereiten. "Ich komme von Tag zu Tag besser in Schwung. Meine Wunden vom Sturz am ersten Tag sind fast komplett verheilt", sagt Arndt.

Dass seine Ambitionen auf seinen ersten Tour-Etappensieg - einen bei der Vuelta hat er im Vorjahr in seinem unnachahmlichen Stil bereits gefeiert - nicht unrealistisch sind, davon ist Arndt überzeugt: "Als Team funktionieren wir sehr gut, haben verschiedenste Fahrer schon in der Spitzengruppe gehabt, und so wollen wir auch einfach weiterfahren."

Jeder darf mal, logischerweise wäre nun Arndt an der Reihe. Vielleicht schon auf der 14. Etappe am Samstag nach Lyon. Denn die hat er sich schließlich schon mal dafür angeschaut.

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