Als Trainer von Energie Cottbus erlangte die DDR-Legende Ede Geyer deutschlandweit Kultstatus. Bis heute ist der 75-Jährige nie um einen guten Spruch oder ein klares Statement verlegen. Nun hat sich der Altmeister über die Alleinherrschaft des FC Bayern in der Bundesliga ausgelassen.
In seiner "kicker"-Kolumne formulierte er Hoffnungen für die anstehende Saison. Er wünsche sich "zuallererst, dass die Spitzenvereine hinter dem FC Bayern mehr Mut zeigen und wir vielleicht mal einen Drei- oder Vierkampf um den Titel erleben und keinen erneuten Alleingang der Münchner", so Geyer.
Zuletzt hatte der Branchenprimus aus München acht Meisterschaften in Folge gefeiert, zumeist mit riesigem Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
Geyer, ein Verfechter der alten Schule, äußerte zudem den Wunsch, "dass die Spieler nicht bei jeder Entscheidung lamentieren und die fünf Einwechselmöglichkeiten nicht nur zum Zeitspielen genutzt werden."
"Die Leistungen von Bayern und Leipzig sind nicht hoch genug zu bewerten"
Der zweimalige DDR-Meister nutzte seine Kolumne auch, um die Qualität des deutschen Fußballs im internationalen Vergleich hervorzuheben.
"Die Bundesliga braucht sich nicht zu verstecken, das hat gerade die letzte Champions-League-Saison gezeigt. Die Leistungen von Bayern und Leipzig sind nicht hoch genug zu bewerten. Die Welt schaut wieder auf die Bundesliga", lobte Geyer.
Auf RB sieht der langjährige Coach allerdings auch eine Probleme zukommen. "Leipzig hat mit dem Abgang von Timo Werner einen herben Verlust zu beklagen. Er ist der beste deutsche Offensivspieler", stelle Geyer klar. Darüber hinaus müsse Leipzig "in großen Spielen mit noch mehr Entschlossenheit agieren. Gegen Paris haben sie zu brav gespielt."
Im Halbfinale der Königsklasse waren die Sachsen beim 0:3 gegen PSG chancenlos gewesen.
