Joshua Cheptegei mit einem Weltrekord über 5000 m, Deniz Almas mit einem starken Debüt über 200 m: Die Leichtathletik hat sich in Monaco eindrucksvoll zurückgemeldet.
Joshua Cheptegei posierte stolz neben der Anzeigetafel, "New WR" stand darauf in weißen Buchstaben auf blauem Grund: Mit einem Weltrekord über 5000 m hat der 23-Jährige aus Uganda beim Comeback der Diamond League nach langer Coronapause für ein dickes Ausrufezeichen gesorgt. In 12:35,36 Minuten knackte Cheptegei in Monaco die Bestmarke des Äthiopiers Kenenisa Bekele aus dem Jahr 2004 (12:37,35) deutlich.
"Ich habe einfach versucht, meinen Speed zu verbessern", sagte Cheptegei auf die Frage, was er in den vergangenen Monaten so getrieben habe. Das gelang eindrucksvoll. Besonders bemerkenswert: Für 10.000-m-Weltmeister Cheptegei war es das erste Rennen seit dem 16. Februar, als er ebenfalls in Monaco den Weltrekord im 5-km-Straßenlauf pulverisiert hatte.
Im Stade Louis II gab es aber noch mehr Höhepunkte. So sorgte Jakob Ingebrigtsen in 3:28,68 Minuten für einen Europarekord über 1500 m. Der erst 19 Jahre alte Norweger knackte die bisherige Marke des Briten Mo Farah aus dem Jahr 2013 (3:28,81). Und um ein Haar hätte Faith Kipyegon aus Kenia über 1000 m in 2:29,15 Minuten auch bei den Frauen einen Weltrekord (2:28,98) aufgestellt.
Sprinthoffnung Almas überzeugt beim ersten Auftritt in der Diamond League
Stark präsentierte sich zudem Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) mit übersprungenen 6,00 m, ehe er dreimal an 6,15 m scheiterte. Bitter verlief der Abend für Weltmeister Sam Kendricks: Weil seine Stäbe nicht rechtzeitig angekommen waren, konnte der Amerikaner gar nicht antreten.
Auch Deutschlands Sprinthoffnung Deniz Almas überzeugte beim ersten Auftritt in der Diamond League. Der deutsche 100-m-Meister kam über die doppelte Distanz mit der persönlichen Bestleistung von 20,64 Sekunden auf Platz drei. Es gewann Weltmeister Noah Lyles (USA/19,76) vor seinem jüngeren Bruder Josephus (20,30).
Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper kam über die 100 m in 11,31 Sekunden auf Platz drei, der Sieg ging an Ajla Del Ponte aus der Schweiz (11,16). Ebenfalls im Feld stand Rebekka Haase, die in 11,47 Sekunden Siebte wurde.
Die WM-Dritte über 5000 m, Konstanze Klosterhalfen, hatte ihren Start in Monaco kurzfristig wegen einer Überlastungsreaktion in der Beckenregion abgesagt. Platz eins ging in der Weltjahresbestzeit von 14:22,12 Minuten an Weltmeisterin Hellen Obiri aus Kenia.
Nachdem wegen der Coronakrise mehrere Meetings der internationalen Topserie abgesagt wurden, waren beim Restart in Monaco sogar 5000 Zuschauer zugelassen.
Über die 800 m belegte der deutsche Meister Marc Reuther mit der persönlichen Bestzeit von 1:44,93 Minuten den sechsten Rang. Constantin Preis überzeugte über 400 m Hürden in 49,49 Sekunden als Fünfter, Corinna Schwab wurde bei ihrem Diamond-League-Debüt über 400 m in 52,21 Sekunden Sechste.