Frauen-Bundestrainerin Barbara Rittner hält die ewigen Hoffnungen auf eine "neue Steffi Graf" im deutschen Tennis für unrealistisch.
"Ich kann darüber immer nur schmunzeln, weil ich das natürlich jetzt schon so oft erlebt habe. Alle zwei Jahre wurde eine neue Steffi ausgerufen - aber eine neue Steffi werden wir nie haben", sagte Rittner im Interview mit "DAZN" und "Spox".
Die heute 51 Jahre alte Graf hatte zwischen 1987 und 1999 unter anderem 22 Grand-Slam-Titel gewonnen. "Sie war ein absolutes Ausnahmetalent in allen Bereichen. Sie hat mit 13, 14 Jahren schon Damenturniere gespielt. In Berlin hat sie mit 15 Jahren gewonnen, den Golden Slam hat sie geholt, da war sie gerade mal 19 Jahre alt. Das sind einfach ganz andere Dimensionen", sagte Rittner.
Nach der Ära Graf habe der deutsche Tennissport Glück gehabt, "dass wir mit einer Angie Kerber noch einmal eine Spielerin bekommen haben, die drei Grand Slams gewonnen hat." Der jetzige Nachwuchs um Alexandra Vecic (18) habe wirklich Potenzial, aber die Mädels seien von Erfolgen wie von Graf oder Kerber noch "so weit entfernt - und das ist gar nicht abwertend gemeint", sagte die Bundestrainerin.
Wenn sie aber hart und konstant über einen langen Zeitraum arbeiten würden, "werden sie ihren Weg gehen. Ob sie dann ihr Potenzial für die Top 100, die Top 50 oder vielleicht gar die Top 10 ausschöpfen oder sogar was ganz Großes gewinnen, da spielen so viele Dinge eine Rolle", sagte Rittner. "Da braucht man ein bisschen Glück am Ende des Tages."







