Während sich in der Formel 1 gerade viel um die Zukunft von Sebastian Vettel dreht, beschäftigt sich Ex-Pilot Eddie Irvine, ehemaliger Ferrari-Teamkollege von Michael Schumacher, vor allem mit der jüngeren Vergangenheit. In den Augen des Nordiren war es ein Fehler der Scuderia, trotz Vertragsende weiter auf den Heppenheimer zu setzen.
"Das Problem mit Vettel ist, und das habe ich viele, viele Male gesagt, dass er einfach zu viele Fehler macht", kritisierte Irvine den vierfachen Weltmeister im "Omnisport"-Gespräch.
Der Unfall am vergangenen Wochenende in Spielberg sei zwar Leclercs Fehler gewesen, gestand Irvine, dennoch gab der Ex-Pilot auch Vettel eine Teilschuld an der Kollision: "Er hat ihm eine riesige Lücke gelassen, die Leclerc angezogen hat. Es war Leclercs Fehler, aber zu fünf Prozent würde ich auch Vettel beschuldigen."
"Ich hätte Vettel schon in diesem Jahr rausgeworfen"
Der Druck bei Ferrari sei grundsätzlich schon nicht mit anderen Teams vergleichbar, urteilte Irvine, "aber jetzt ist es noch schwieriger, weil Ferrari auf einem Fahrer sitzt, der weiß, dass er am Ende des Jahres rausgeworfen wird". Durch diese Situation sei keine Loyalität gegenüber Vettel im Team zu finden, glaubt der Ex-Fahrer: "Außerdem ist Leclerc ihre große Hoffnung. Deswegen ist es eine völlig verkorkste Dynamik."
Eine Lösung für das Problem hätte es laut Irvine gegeben: "Ich hätte Vettel schon in diesem Jahr rausgeworfen, um ehrlich zu sein. Bezahlt ihn einfach und nehmt einen jüngeren Fahrer oder sonst wen. Ich denke, dass es destruktiv ist, Vettel im Team zu haben. Aber wahrscheinlich hatten sie ihre Gründe. Vielleicht wollten sie einem Fahrer, der nichts mehr für sie tut, nicht so viel Geld zahlen. Ich weiß es nicht."
Die Kritik von Irvine an Sebastian Vettel ist nicht neu. Schon in den letzten Jahren äußerte der Nordire immer wieder seinen Unmut über den Deutschen. So sagte er unter anderem im November 2019: "Ich habe ihn nie für außergewöhnlich schnell gehalten. Ich finde nicht, dass Vettel ein würdiger viermaliger Weltmeister ist." Anfang 2019 bezeichnete Irvine den Noch-Ferrari-Fahrer zudem als "massiv überbewertet".
