Vedad Ibisevic stand beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC zeitweise schon auf dem Abstellgleis. Unter Jürgen Klinsmann fand der Routinier keine Berücksichtigung mehr und fand sich zum Teil nicht mal mehr im Kader wieder. Unter dem neuen Berliner Cheftrainer Bruno Labbadia änderte sich das, der Ex-Kapitän war wieder gefragt.
Dass es der Bosnier auch im gesetzten Alter von bald 36 Jahren noch immer drauf hat, bewies Ibisevic nicht nur mit seinen vier Toren in den neun Spielen unter Labbadia. Herthas neuer Coach setzte in jedem Spiel seit dem Restart auf den Mittelstürmer, brachte seinen Altmeister sieben Mal von Beginn an.
Trotz der wiedergewonnen Wertschätzung des neuen Trainers steht Ibisevic seit Saisonende ohne neues Arbeitspapier da. Hertha BSC hat seinem einstigen Spielführer noch keinen neuen Vertrag gewährt. Ob der 83-malige Nationalspieler noch eine Saison in der Hauptstadt dranhängt, steht mehr als auf der Kippe.
Hertha-Manager Michael Preetz macht keinen Hehl daraus, dass er lieber ohne den 35-Jährigen plant, der hinter Robert Lewandowski mit 127 Ligatoren immerhin Zweiter in der Rangliste der treffsichersten aktiven Bundesliga-Stürmer aus dem Ausland ist.
"Wir haben Vedad darüber informiert, dass wir ihm im Moment kein neues Angebot unterbreiten werden", bestätigte Preetz gegenüber dem "kicker", fügte aber immerhin hinzu: "Wir halten uns das aber offen."
Die Berliner planen derzeit mit den weiteren Offensivkräften im Kader, allen voran mit Krzysztof Piatek, Dodi Lukebakio und Matheus Cunha. Für Ibisevic, der bereits vor acht Jahren unter Labbadia beim VfB Stuttgart Leistungsträger war, wird die Luft dünn.
Mit einer Rolle als Dauerreservist wird sich der Torjäger, der von einem Karriereende noch nichts wissen will, wohl eher nicht abfinden. Sollte sich die Berliner Führungsetage nicht doch noch zu einem neuen Vertragsangebot durchringen, ist der endgültige Abschied unumgänglich.