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Russe kommt mit dem Druck gut klar

"... dann fliegst du raus!": Kvyat gibt intime Einblicke

Daniil Kvyat wurde immer wieder unter Druck gesetzt
Daniil Kvyat wurde immer wieder unter Druck gesetzt
Foto: © imago sportfotodienst
08. Mai 2020, 17:42

Wie es ist, wenn man die Gunst von Helmut Marko verliert und rausgeschmissen wird, kennt Daniil Kvyat zur Genüge. 2016 wurde der Russe nach durchwachsenen Leistungen bei Red Bull zurück zu Toro Rosso degradiert, 2017 sogar komplett aus dem Kader und somit der Formel 1 geschmissen. Doch den Druck von Marko war Kvyat ohnehin schon aus jahrelanger Erfahrung gewohnt.

Schon in jungen Jahren habe der Motorsportkonsulent von Red Bull Kvyat immer wieder die Pistole auf die Brust gesetzt: "Manchmal hat er mich angerufen und gesagt: 'Wenn du dich im nächsten Rennen nicht verbesserst, fliegst du raus'", erinnert sich der AlphaTauri-Pilot im Podcast "Beyond The Grid". "Solche Anrufe habe ich mit 15 bekommen."

Marko habe dabei häufig sogar nicht einmal eine Antwort abgewartet, sondern einfach den Hörer aufgelegt. "Und dann war ich mir mit alleine. Dann habe ich mich aber im nächsten Rennen stark verbessert und er hat gesagt: 'Okay, mach weiter'", sagt Kvyat. "So war es im Grunde meine ganze Karriere lang. Irgendwann wird es für dich normal."

Das habe ihn rückblickend betrachtet aber auch besser gemacht. Wenn er heute über Druck spricht, dann nicht in negativer Sicht, sondern in positiver. "Er hat mir diese mentale Widerstandskraft gegeben." Mit Druck komme er heute daher sehr gut klar.

Kvyat: Marko hatte Recht

Zudem hat er Verständnis für die Arbeitsweise: Red Bull hat in seine Karriere investiert und erwartet daher auch etwas dafür. Zudem habe Marko den Red-Bull-Piloten auch häufig die Wahl gelassen. "Er hat immer mit uns gesprochen. Obwohl wir damals Teenager waren, hat er mich nach meiner Meinung gefragt."

Marko ließ Kvyat die Wahl, in welcher Meisterschaft er fahren wollte. Bevor der Russe in den Formel-Renault-Eurocup ging, warnte Marko ihn vor der schwierigen Meisterschaft und gab ihm die Möglichkeit, auch in einer weniger schwierigen Klasse anzutreten. "Aber ich sagte: 'Nein, ich möchte in der schwierigsten Meisterschaft antreten.' Und er hat mich gelassen."

Doch er weiß auch: Wenn er die weniger schwierige Meisterschaft nicht überlegen gewonnen hätte, dann wäre er vermutlich rausgeflogen.

Aber Kvyat wollte sich immer der größten Herausforderung stellen und war daher sauer, als Marko ihm ein Jahr später sagte, er solle nach seinem dritten Gesamtrang eine zweite Saison im Eurocup dranhängen. "Ich wollte in die Formel 3 aufsteigen", erinnert sich Kvyat. Doch Marko redet ihm ein, dass es gut für sein Selbstvertrauen sei, wenn er noch ein paar Rennen gewinnt. "Und er hatte Recht."

Von daher hat Kvyat, der übrigens Helmut zu ihm sagen darf, kein Problem mit dem Chef des Nachwuchsprogramms. "Er ist ein interessanter Charakter, ziemlich einzigartig, ziemlich tough", sagt er. Und ob er sich nicht vielleicht doch manchmal eine Voodoo-Puppe von ihm wünscht? "Ich glaube, das würde nicht funktionieren", lacht Kvyat.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren357
2AustralienOscar PiastriMcLaren356
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing321
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team258
5MonacoCharles LeclercFerrari210

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