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"Ich habe so viele Watschen abbekommen"

Scholl: Darum bin ich beim FC Bayern gescheitert

Lucas Scholl trainierte unter Pep Guardiola bei den Bayern-Profis mit
Lucas Scholl trainierte unter Pep Guardiola bei den Bayern-Profis mit
Foto: © imago sportfotodienst
22. April 2020, 08:26
sport.de
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Beim FC Bayern galt Lucas Scholl noch vor wenigen Jahren als ein Talent, das irgendwann womöglich den Sprung zu den Profis schafft. Doch obwohl Ex-Trainer Pep Guardiola den Sohn von Klub-Ikone Mehmet Scholl regelmäßig bei der ersten Mannschaft mittrainieren ließ, erfüllte sich dessen Traum nicht. Nun erklärte der heute 23-Jährige, warum er in München gescheitert ist.

Vom FC Bayern über Wacker Nordhausen bis zum VfR Garching: Lucas Scholl hat trotz vielversprechender Voraussetzungen nicht den Karriereweg eingeschlagen, den er sich selbst gewünscht und viele anderen ihm zugetraut hatten. Im Interview mit der "Sport Bild" spricht der Mittelfeldspieler daher auch selbst von einem Absturz.

"Dafür bin ich selbst verantwortlich", antwortete Scholl auf die Frage, warum er trotz einer Perspektive beim FC Bayern mittlerweile in der Regionalliga angekommen ist. Es sei schwieriger, in die Regionalliga rein- als rauszukommen, gestand Scholl. Der Weg zurück in den Profibereich sei alles andere als leicht.

Dennoch werde er weiter versuchen, sich für höhere Ligen zu empfehlen, betonte der mittlerweile 23-Jährige, der in der Guardiola-Ära beim FC Bayern als vielversprechendes Talent gehandelt wurde.

Scholl: Darum bin ich beim FC Bayern gescheitert

Heute weiß Scholl: Der Sprung zu den Bayern-Profis war zu voreilig. "Ich war damals noch ein Kind, einfach zu unreif. Morgens saß ich mit meiner Mutter am Essenstisch, wenig später dann mit Götze, Lewandowski und Guardiola in Bayerns Profi-Kabine. Das ging zu schnell für mich."

Das "zu schnell" war beim damals 17-Jährigen vor allem eine Kopfsache. "Nachdem ich bei den Profis war, habe ich die Trainingseinheiten bei der U19 nicht mehr ernst genommen", zeigte sich Scholl selbstkritisch: "Ich habe mich dann nicht mehr angestrengt. Ein Fehler."

Pep und der schlimmste Satz, den Scholl gehört hat

Pep Guardiola wusste ganz offensichtlich um die mentalen Probleme des damaligen Teenagers. Auf die Frage, was der schlimmste Satz war, den er in seiner Laufbahn je gehört habe, antwortete Scholl: "Bei Bayern hat Pep Guardiola einen Satz gesagt, der der schönste und schlimmste Satz in einem war. Er sagte: 'Lucas du kannst fußballerisch alles, aber du musst deinen Kopf ändern.'" Damals habe er aber überhaupt nicht verstanden, was der Katalane von ihm wollte, gestand Scholl. 

Mittlerweile ist das anders. Der Mittelfeldspieler weiß, dass seine Karriere ihn womöglich nicht mehr zurück in den Profbereich führt. "Ich bin sicher nicht mehr der gefragteste Spieler. Vielleicht kommt ein Angebot aus dem Ausland. Ich habe jetzt so viele Watschen abbekommen, schlimmer kann es kaum mehr werden. Aber ich kämpfe mich da heraus. Ich werde versuchen, mich über Probetraining bei verschiedenen Klubs anzubieten", so Scholl.

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