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Ex-Profi Andreas Görlitz im exklusiven Interview

Görlitz exklusiv über "Berg- und Talfahrten" beim FC Bayern

Andreas Görlitz sprach im exklusiven Interview über den FC Bayern, Geisterspiele und Anfeindungen von Ultras
Andreas Görlitz sprach im exklusiven Interview über den FC Bayern, Geisterspiele und Anfeindungen von Ultras
Foto: © Steffi Adam via www.imago-images.de
14. März 2020, 08:53
sport.de
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Andreas Görlitz lief sechs Jahre lang für den FC Bayern München auf. Im exklusiven sport.de-Interview äußerte sich der 38-Jährige zur aktuellen Situation bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, zu Geisterspielen in der Bundesliga und zu Anfeindungen von Ultra-Gruppierungen.

Herr Görlitz, ganz (Fußball-)Deutschland spricht aktuell über Geisterspiele, doch nur wenige Profis haben sie bisher aktiv miterlebt. Sie schon - nämlich 2012 mit Ingolstadt in Dresden. Welche Erfahrungen haben Sie damals gesammelt?

Andreas Görlitz: Das war im Liga-Alltag für alle Beteiligten eine komische Situation, da man solche Spiele nur aus der Vorbereitung kennt. Die Atmosphäre war eine ganz andere. Normalerweise spielt man vor tausenden Zuschauern, damals haben wir jedoch nur vor der Ersatzbank und ein paar Kamera-Leuten gespielt. All das hatte Auswirkungen auf die Emotionen der Spieler.

… und letztlich auch auf die Leistung eines jeden Einzelnen? Das Zweitliga-Spiel endete mit einem torlosen Remis.

Nun ja, vielleicht fehlen bei Spielen vor leeren Rängen diese letzten zehn Prozent Anspannung, die man als Fußballer braucht, um sein gesamtes Potenzial ausschöpfen zu können. Man fühlt sich ein bisschen alleine. Die Energie der Fans überträgt sich normalerweise bereits beim Warmmachen vor dem Spiel.

Beim Geisterspiel am Mittwoch zwischen Gladbach und Köln fieberten die Fans vor dem Stadion mit. War das in Dresden damals auch so?

Ja, circa 3000 Dynamo-Fans unterstützten ihre Mannschaft vor dem Stadion. Es war schon eine skurrile Situation, da man die Reaktionen der Anhänger zeitverzögert gehört hat. Das Spiel wurde draußen übertragen und die TV-Bilder kamen dort eben erst einige Sekunden später an.

Auch Ihr Ex-Klub, der FC Bayern, kommt nun in Berührung mit Geisterspielen. Kann diese ungewohnte Atmosphäre gestandene Superstars wie Neuer, Müller und Co. verunsichern?

Ich könnte mir vorstellen, dass es emotional andere Spiele werden. Allerdings kann ich nur von meinem Gefühl sprechen: Es fehlt dieser letzte Tick Anspannung. Sollte das dem einen oder anderen Bayern-Profi auch so gehen, kann das dem Gegner unter Umständen helfen – sofern sich dieser selbst schnell an die Situation gewöhnt.

Sie selbst haben die Fußballschuhe gegen das Mikrofon getauscht, sind Sänger der Band WHALE CITY. Gehen Sie dennoch ab und zu ins Stadion?

Ich bin fast komplett raus aus der Fußballwelt und schaue mir nur manchmal ein Bayern-Spiel im TV an – und das auch nur weil mein Vater im Proberaum eine Leinwand hat, auf der er alle Bayern-Spiele schaut. Ich setze mich ab und zu mal dazu.

Dann sind Ihnen die Hopp-Anfeindungen in der Allianz Arena im Heimspiel gegen Hoffenheim sicherlich nicht entgangen …

Ich habe es zumindest in den Medien verfolgt. Wirklich neu ist das Thema allerdings nicht. Die Hopp-Anfeindungen habe sogar ich noch als aktiver Spieler miterlebt. Es handelt sich um spezielle Fan-Gruppierungen, die einfach andere Vorstellungen vom Fußball haben. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen.

War es die richtige Antwort der beiden Teams, den Ball in den letzten 13 Minuten nur hin- und herzuschieben?

Aus meiner Sicht war es richtig, die Aktion so durchzuziehen und ein Zeichen zu setzen. Zumal die Beteiligten genau wussten, dass es medial aufgegriffen wird und so eine größere Plattform bekommt.

Hatten Sie als Bayern-Profi direkten Kontakt zur "Schickeria"? Wie ticken die Ultras?

Ja, ich hatte Kontakt zu Ultras – ob zu Karlsruher Zeiten oder nach meinem Wechsel von 1860 zum FC Bayern. Die Situation war damals nicht ganz einfach, weil auch ich zu Beginn die Anfeindungen gegen meine Person zu spüren bekam.

Wurde ein Kompromiss gefunden?

Wir haben uns an einen Tisch gesetzt und man hat uns gesagt, dass ich zunächst keinen großen Applaus erwarten kann und mir den Respekt mit Leistung erarbeiten muss. Zumindest aber wurde in beiderseitigem Einvernehmen festgelegt, dass auf die Anfeindungen verzichtet wird. Bei Manuel Neuer war das übrigens ähnlich. Man darf auch nicht vergessen, dass eine große Fan-Gruppierung, wenn sie in gemäßigter Form agiert, für die Stimmung im Stadion wichtig ist. Letztlich sind beide Seiten voneinander abhängig, aber natürlich müssen sich die Vereine positionieren und Grenzen setzen.

Rein sportlich gesehen haben die Bayern-Fans aktuell allen Grund, mit einer guten Stimmung ins Stadion zu gehen. Was trauen Sie dem Team von Hansi Flick 2019/20 noch zu?

In der Champions League hängt vieles von der Tagesform und vom Glück ab. Es ist aber alles möglich, weil die Mannschaft einen Lauf hat und sehr gefestigt wirkt. Die Berg- und Talfahrten aus der Zeit vor Flick gehören der Vergangenheit an. Es ist interessant zu sehen, welchen Trainertyp ein Verein wie Bayern München braucht.

Welchen Trainertypen meinen Sie?

Flick scheint nicht nur fachlich stark zu sein, sondern er bringt vor allem Qualitäten als Persönlichkeit mit. Das soll nicht heißen, dass ich Niko Kovac diese Qualitäten abspreche. Aber offensichtlich scheint Flick die richtige Ansprache gefunden zu haben. Das zeigt, dass nicht nur die fachliche Kompetenz zählt.

Thomas Müller hat zum Beispiel wieder richtig Spaß auf dem Platz. Muss er mit zur EM?

Ich selbst sage: Ja! Doch man muss akzeptieren, dass es die Entscheidung des Bundestrainers ist. Es gibt jemanden, der einen ganzheitlichen Plan hat – auch mit Blick auf die Zukunft. Man darf nicht immer nur von Turnier zu Turnier denken. Thomas Müller ist auch kein Spieler, den man nur als Ersatz mitnimmt. Zudem hat Joachim Löw anderen Spielern sein Vertrauen ausgesprochen. Er würde sich vor der jungen Mannschaft unglaubwürdig machen, wenn er für Müller einen anderen Akteur zu Hause lassen würde.

Das Gespräch führte Dennis Ebbecke

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