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Kriechmayr gewinnt den Super G in Hinterstoder

Pechvogel Dreßen kugelt sich beide Schultern aus

Thomas Dreßen stürzte in Hinterstoder bereits nach wenigen Sekunden
Thomas Dreßen stürzte in Hinterstoder bereits nach wenigen Sekunden
Foto: © Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder via www.imago-images
29. Februar 2020, 14:03
sport.de
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Thomas Dreßen stürzt in Hinterstoder und kugelt sich beide (!) Schultern aus. Ob er in diesem Winter noch einmal antreten kann, ist offen.

Seinen Freunden und Fans auf der Tribüne stockte der Atem, als Thomas Dreßen scheinbar hilflos die "Hannes Trinkl"-Piste hinabschlitterte. Bloß nicht schon wieder eine schwere Verletzung! Die Sorgen wurden größer, als sich der beste deutsche Abfahrer nach seinem Sturz beim Super-G in Hinterstoder die Schulter hielt - ausgerechnet die linke, die vor einem Jahr operiert worden war.

Und als Dreßen wenig später mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Rennanzug geholfen werden musste, bestätigten sich die Befürchtungen: Er hatte sich sogar beide (!) Schultern ausgekugelt. Ob er in dieser für ihn so erfolgreichen Comeback-Saison noch ein Rennen bestreiten kann, ist fraglich. "Wenn's wenigstens nur eine wäre! Das ist schade, wir müssen jetzt erst mal schauen, was genau fehlt", sagte er sichtlich geknickt, "die Schmerzen sind stark in beiden Schultern."

Als Ursache machte Dreßen die Präparierung der "grenzwertig" weichen Piste aus. "Die Spur war zu schmal gesalzen", schimpfte er im "ORF" und machte dafür den Weltverband verantwortlich: "Die FIS sollte sich mal hinhocken und überlegen, wie man Rennen sicherer macht. Wenn es dich schmeißt, nur weil du knapp neben die Spur kommst - das kann es wirklich nicht sein. Das ist einfach nervig!"

Auch Sander stürzte im Super G

Auch Andreas Sander stürzte, blieb aber eigenen Angaben zufolge unverletzt. Dreßen war beim Heimsieg von Lokalmatador Vincent Kriechmayr im Mittelteil nach 35 Fahrsekunden zu Fall gekommen und auf die rechte Schulter geknallt. In der linken war bei seinem bösen Sturz in der vergangenen Saison, als er sich so schwer am Knie verletzt hatte, ein Knorpel ausgerissen.

"Ich habe ja Erfahrung damit", sagte Dreßen über die neuerliche Blessur. Damals war die Schulter nach hinten rausgeflogen, diesmal kugelte er sich bei seinem "Heimrennen" - Dreßen wohnt nur 45 Autominuten von Hinterstoder entfernt in Scharnstein - beide Gelenke nach vorne aus.

Wegen der Verletzung verzichtet er auf die Kombination am Sonntag, stattdessen wird er "heimfahren und alles abchecken lassen". Wie es dann weitergeht? In der kommenden Woche stehen Speed-Rennen in Kvitfjell/Norwegen an, wo Dreßen schon gewonnen hat. "Ich muss ganz ehrlich sagen: Nach Kvitfjell würde ich gerne rauffliegen", sagte er, "aber natürlich nur, wenn es von der Sicherheit her passt."

Josef Ferstl  fuhr als 13. seine beste Saisonplatzierung im Super-G ein. Sander kam zu Fall, als er kurz vor dem Ziel auf Top-10-Kurs liegend mit dem rechten Ski in einem Tor hängen blieb. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde schied fast an derselben Stelle aus wie Dreßen und verlor seine Führung in der Disziplinwertung an den zweitplatzierten Mauro Caviezel (Schweiz).

Hinterstoder 2019/2020

1ÖsterreichVincent Kriechmayr1:33.08m
2SchweizMauro Caviezel+0.05s
3ÖsterreichMatthias Mayer+0.08s
4FrankreichAlexis Pinturault+0.24s
5SchweizBeat Feuz+0.93s

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