Suche Heute Live
Biathlon
Artikel teilen

Biathlon

Biathlon-WM von Doping-Razzia erschüttert

Im Visier von Doping-Fahndern bei der Biathlon-WM: Alexander Loginov
Im Visier von Doping-Fahndern bei der Biathlon-WM: Alexander Loginov
Foto: © ESPA Photo Agency via www.imago-images.de
22. Februar 2020, 11:10
sport.de
sport.de

Bei einer Polizei-Razzia im Rahmen der Biathlon-WM in Antholz ist am Samstagmorgen unter anderem das Hotelzimmer des ehemaligen russischen Dopingsünders und Sprint-Weltmeisters Alexander Loginov durchsucht worden.

Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Bozen. Auch gegen den früheren russischen Frauen-Trainer Alexander Kasperovitch, der sich ebenfalls in Südtirol befindet, sollen sich die Durchsuchungen gerichtet haben, wie Vladimir Drachev, Präsident des russischen Biathlon-Verbandes (RBU), der russischen Nachrichtenagentur "Interfax" sagte.

Grund für die Operation sei eine mutmaßliche Straftat nach Paragraph 586 des Strafgesetzbuches. Dieser untersagt die Verwendung oder Verabreichung von Dopingmitteln.

Die Razzia fand nur wenige Stunden vor dem WM-Staffelrennen (14;45 Uhr) statt, das Loginov als Schlussläufer des russischen Quartetts bestreiten sollte.

"Sie haben mein Handy, meinen Laptop und persönliche Dinge von mir beschlagnahmt", sagte Loginov, der am vergangenen Samstag in Antholz überraschend Gold im Sprint gewonnen hatte und tags darauf Bronze in der Verfolgung holte, bei "Match-TV".

Der 28-Jährige war 2014 des Epo-Dopings überführt und für zwei Jahre gesperrt worden.

Laut Drachev hänge die Durchsuchung am Samstagmorgen damit zusammen, dass Trainer Kasperovitch in Antholz "die Akkreditierung einer anderen Person benutzte".

Alexander Loginov fühlt sich wie ein "gefährlicher Krimineller"

Loginov erzählte weiter, er und sein Teamkollege Evgeniy Garanichev seien "um sechs Uhr davon aufgewacht, dass sie versucht haben, die Tür aufzubrechen. Sie haben sofort unsere Waffen an sich genommen, als wären wir gefährliche Kriminelle."

Die Ermittler hätten beide Sportler gebeten, "ruhig sitzen zu bleiben in unseren Unterhosen. Sie waren nur an meinen Sachen interessiert. Ich bat darum, einen Dolmetscher zu bekommen. Das macht mich sehr wütend."

Der Biathlon-Weltverband IBU teilte in einem Statement mit: "Die IBU und die Biathlon-Integritätseinheit sind sich der Maßnahmen der italienischen Behörden (und der ersten Reaktion der russischen Mannschaft) bewusst."

Jedoch werde sie "keine weiteren Kommentare abgeben", solange die Untersuchungen laufen.

Newsticker

Alle News anzeigen