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"Persönliche Interessen wichtiger als das Wohl des Klubs"

Rehmer schießt gegen Klinsi - Königsklasse "realistisch"

Marko Rehmer spielte sechs Jahre bei Hertha BSC
Marko Rehmer spielte sechs Jahre bei Hertha BSC
Foto: © imago sportfotodienst
16. Februar 2020, 11:10
sport.de
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Mit seinem abrupten Rücktritt als Trainer von Hertha BSC sorgte Jürgen Klinsmann am Montag für viel Wirbel. Der langjährige Berliner Marko Rehmer hat den ehemaligen Coach nun harsch für sein Vorgehen kritisiert.

"Für mich ist Jürgen Klinsmann dafür verantwortlich. Er hat von Anfang an vom 'Big City Club' gesprochen, vom 'spannendsten Fußball-Projekt Europas'. Und hat sich dann nach 76 Tagen aus dem Staub gemacht. Offenbar, weil ihm persönliche Interessen wichtiger waren als das Wohl des Klubs", beurteilte der ehemalige Abwehrspieler im Interview mit der "Bild" die Tumulte, die sich in den zurückliegenden Tagen im Verein abspielten.

Klinsmann war beim Klub aus der Hauptstadt am Dienstag überraschend vom Amt des Cheftrainers zurückgetreten. Besonders brisant wurde die Posse, da der Macher des Sommermärchens von 2006 seine Entscheidung zuvor nicht mit der Vereinsführung abgesprochen hatte.

Stattdessen wandte sich Klinsmann über Facebook direkt an die Öffentlichkeit und stellte die Oberen an der Spree so vor vollendete Tatsachen.

Auch seine kritischen Äußerungen in Richtung von Manager Michael Preetz sorgten für Schlagzeilen. Der ehemalige US-Nationaltrainer beschwerte sich abermals über Facebook nachträglich über den hohen Grad der Einmischung des Funktionärs.

Rehmer: Hertha weiter auf dem Weg in die Königsklasse

Dass Klinsmann bei Transfers offenbar die alleinige Entscheidungshoheit haben wollte, hält Rehmer allerdings für realitätsfremd: "Das kann er ja wollen. Aber so funktioniert das in der Bundesliga nun mal nicht – und das ist auch gut so. Das letzte Wort sollten immer die Verantwortlichen des Vereins haben."

Für die Zukunft des einstigen Stuttgarters sieht Rehmer nun schwarz. Der 47-Jährige ist sich sicher, dass sich in der Bundesliga kein Verein allzu bald bei Klinsmann melden werde. Dafür habe er zu viel "Staub aufgewirbelt".

An den hohen Ambitionen der Hertha hegt Rehmer derweil keine Zweifel - vorausgesetzt der zweimalige deutsche Meister verpflichtet zeitnah einen erfahrenen Trainer.

"Mit Lars Windhorst bleibt ja der Investor an Bord. Und der hat eine Vision, die langfristig ist. Weder Windhorst noch Hertha werden sich von ihren ambitionierten Zielen abbringen lassen, da bin ich mir sicher. Dass Hertha in drei bis fünf Jahren in der Champions League spielt, halte ich weiter für realistisch."

jh

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