Nach dem völlig überraschenden Rücktritt von Jürgen Klinsmann als Trainer von Hertha BSC hat der ehemalige Bundesliga-Manager Heribert Bruchhagen dessen Vorgehensweise scharf kritisiert.
"Es gilt einen formalen Weg einzuhalten, der immer über die Erklärung des Vereins oder eine gemeinschaftliche Erklärung geht", so Bruchhagen gegenüber "Sky": "Wenn das hier nicht der Fall war, ist das ein Indiz dafür, dass jemand eher auf sich selbst achtet und nicht auf die Gepflogenheiten, die in einem Bundesliga-Verein von Nöten sind."
Klinsmann hatte seinen Rücktritt auf seiner Facebook-Seite bekanntgegeben. Zudem informierte er Investor Lars Windhorst bereits am Montagabend über seinen Schritt, die Hertha-Bosse erfuhren vom Rücktritt erst nach Klinsmanns Bekanntgabe.
Dennoch ließ der ehemalige Fußball-Funktionär, der unter anderem für Eintracht Frankfurt und den Hamburger SV gewirkt hat, auch an Hertha BSC kein gutes Haar. "Wenn Klinsmann sagt, er könne sein Potential nicht ausschöpfen, dann muss sich Hertha BSC die Frage stellen, was man eigentlich erwartet hat", monierte der 71-Jährige.
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Aktuell rangiert der Hauptstadtklub auf dem 14. Platz der Bundesliga. Im Winter hatte sich Hertha mit zahlreichen Neuzugängen verstärkt. Nach dem Einstieg von Investor Lars Windhorst hatten die Berliner noch auf die vorderen Plätze geschielt. "So einfach ist das nicht, da hinzukommen und ein paar Millionen reinzustecken. Damit kann man die Struktur des Vereins nicht von heute auf morgen ändern", urteilte Bruchhagen über die Situation.