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DHB-Boss begründet Prokop-Entlassung: "War nicht geplant"

Christian Prokop ist nicht mehr Trainer der deutschen Nationalmannschaft
Christian Prokop ist nicht mehr Trainer der deutschen Nationalmannschaft
Foto: © Marco Wolf via www.imago-images.de
07. Februar 2020, 12:21

Die Trennung von Handball-Bundestrainer Christian Prokop ist nach Aussage von DHB-Präsident Andreas Michelmann "allein aus sportlichen Gründen" erfolgt.

"Das war nicht geplant", sagte Michelmann bei der Vorstellung des neuen Bundestrainers Alfred Gislason in Hannover. "Wir verstehen, dass der Wechsel von Christian als unfair wahrgenommen wird, und bedauern dies. Aber die Entscheidung soll den Erfolg des Handballs in den 20er-Jahren sicherstellen. Das angestrebte Ziel ist eine Olympia-Medaille in Tokio."

Liga-Präsident Uwe Schwenker sprach von einer situationsbedingten Strategieveränderung, "die drei, vier Tage vorher noch nicht abzusehen war. Ich wusste, dass Alfred zu Verhandlungen im Ausland war, um dort einen Vertrag zu unterschreiben." Er habe auf der Präsidiumssitzung am Montag mitgeteilt, dass Gislason am Ende der Woche nicht mehr zur Verfügung stünde.

Nach anschließender Diskussion habe sich die Mehrheit der Präsidiumsmitglieder dann für einen Trainerwechsel ausgesprochen. "Wir haben abgewogen, wo sind die größeren Chancen für die Zukunft – das hat den Ausschlag gegeben", berichtete Schwenker.

Gislason freut sich auf Traumjob

Neu-Bundestrainer Alfred Gislason geht seine bevorstehende Aufgabe trotz des Trubels um die Entlassung seines Vorgängers mit riesiger Vorfreude an. "Es ist ein Traumjob, für Deutschland zu arbeiten", sagte der Isländer bei seiner Präsentation. 

Er habe schon 2017 wegen der damaligen Nachfolge von Dagur Sigurdsson mit dem DHB in engem Kontakt gestanden. "Aber damals ging es nicht, weil ich einen Vertrag in Kiel hatte", sagte Gislason und betonte: "Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass es für mich ein Traumjob ist, Handball-Bundestrainer zu sein."

Er kündigte schnelle Besuche bei den Bundesligavereinen und Gespräche mit den Nationalspielern an. "Ich werde versuchen, eine Dynamik zu entwickeln", sagte Gislason. Er werde aber "sicherlich nicht alles auf den Kopf stellen. Wir haben eine sehr homogene Mannschaft. Ich werde mit Sicherheit auf dem aufbauen, was bei der EM stattgefunden hat."

Gislason, langjähriger Erfolgscoach des deutschen Rekordmeisters THW Kiel, nimmt bei einem Lehrgang am 9. März in Aschersleben seine Tätigkeit beim Deutschen Handballbund auf. 

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