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Torunarighas Jugend in Chemnitz: "Immer wieder Abneigung"

Jordan Torunarigha (l.) sah auf Schalke die Gelb-Rote Karte
Jordan Torunarigha (l.) sah auf Schalke die Gelb-Rote Karte
Foto: © Laci Perenyi via www.imago-images.de
06. Februar 2020, 15:52

Jordan Torunarigha wurde beim Pokalspiel auf Schalke rassistisch beleidigt. Schon als Kind bekam Herthas Verteidiger in Chemnitz Hass zu spüren.

Fliegende Feuerzeuge, Affenlaute, Beschimpfungen: Jordan Torunarigha erlebte beim Pokalspiel auf Schalke einen Albtraum-Abend. Herthas dunkelhäutiger Abwehrspieler lief mit Tränen über den Platz. Die Anfeindungen waren für ihn nicht neu. Schon als Kind hatte der Sohn eines nigerianischen Vaters unter rassistischen Beleidigungen gelitten.

Die ersten acht Jahre seines Lebens verbrachte Torunarigha mit seiner Familie in Chemnitz. Sein Vater Ojokojo war 1990 kurz nach dem Mauerfall aus Gabun dorthin gewechselt, hatte beim Chemnitzer FC einen Vertrag erhalten und war einer der ersten Schwarzen im Ost-Fußball. Sohn Jordan eiferte seinem Vorbild nach, wollte auch Fußballer werden und bekam schon früh zu spüren, dass er nicht immer willkommen war.

"In Chemnitz haben mich einige Eltern meiner Freunde früher nicht akzeptiert", berichtete Jordan Torunarigha über seine Anfangsjahre als Kicker. "Beim Fußball wurde ich komisch angeschaut. Nicht von den Kindern, die kennen Rassismus nicht. Aber von deren Eltern habe ich immer wieder eine Abneigung verspürt."

Torunarighas Vater litt unter üblen Beschimpfungen

Am Donnerstagnachmittag legte er bei Instagram nach. "Ich bin in Chemnitz geboren, habe das alles schon in der Jugendzeit durchlebt. Meine Eltern wurden beleidigt. Deshalb wühlt mich so eine Situation wie auf Schalke so auf", schrieb der Profi.

Chemnitz ist auch heute noch Schauplatz rassistischer Anfeindungen. Der Chemnitzer FC hatte im letzten Jahr monatelang mit rechtsradikalen Attacken aus dem Umfeld zu tun. Im September trat Geschäftsführer Thomas Sobotzik entmutigt und frustriert von seinem Amt zurück, nachdem er mit Beleidigungen und Bedrohungen durch Teile der Fans ("Judensau") zu kämpfen hatte. Zuletzt wurde es etwas ruhiger um den CFC.

Torunarighas Vater Ojokojo wurde in Chemnitz schon in den 90er-Jahren Opfer übelster Beschimpfungen. "Diskriminierungen lauerten überall", berichtete der heute 49-Jährige der Bild-Zeitung. "Ich wurde bei einem Stadtfest durch die Stadt gejagt. Die Polizei half mir erst, als sie erkannten, dass ich ein Fußball-Profi war", erinnerte sich der Afrikaner.

Torunarigha fliegt auf Schalke vom Platz

Später zog die Familie nach Berlin-Spandau um, die Anfeindungen wurden laut Vater Ojokojo deutlich weniger. Jordan schloss sich 2006 dem Hertha-Nachwuchs an und fiel dort durch gute Leistungen auf. Er durchlief mehrere DFB-Auswahlmannschaften und schaffte mit 18 Jahren den Sprung ins Regionalliga-Team. Ende 2016 gab der Verteidiger unter Trainer Pál Dárdai sein Debüt bei den Profis.

Torunarigha galt immer als großes Talent, doch oft standen ihm Temperament und Impulsivität im Weg. Auch auf Schalke schwächte der 1,89 m große Defensivspezialist seine Mannschaft durch seine Gelb-Rote Karte, die er bekam, nachdem er am Spielfeldrand eine Getränkekiste zu Boden geschleudert hatte.

"Vielleicht muss er seine Emotionen manchmal besser in den Griff bekommen", urteilte Vater Ojokojo, der aber auch erklärte, dass rassistische Anfeindungen unglaublich wehtun. "Viele, die sich jetzt darüber erheben und eine schlaue Meinung haben, wissen nicht wie es sich anfühlt, rassistisch beleidigt zu werden."

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