Die deutschen Skilanglauf-Frauen haben beim Weltcup in Dresden für einen versöhnlichen Abschluss gesorgt. Trotzdem kann der Deutsche Skiverband nicht komplett zufrieden sein.
Als sich Sofie Krehl und Anne Winkler erschöpft, aber zufrieden in die Arme fielen, brach die Sonne grell durch die Wolken am Dresdner Königsufer.
Mit einem ordentlichen achten Platz im Teamsprint sorgte das deutsche Skilanglauf-Duo am Sonntag für einen versöhnlichen Abschluss eines durchwachsenen Weltcups.
Während die Damen weitgehend Erwartbares lieferten, enttäuschten beim dritten City-Sprint in der sächsischen Hauptstadt vor allem die Herren.
Krehl und Winkler, die sich im Teamsprint-Halbfinale gar als Zweite direkt für den Endlauf qualifiziert hatten, freuten sich aber erst einmal.
"Ich denke, dass wir uns sehr gut verkauft haben", sagte die für den SSV Sayda startende Winkler nach dem Finale: "Das Rennen vorher war sehr gut. Wir können schon zufrieden sein."
Die Oberstdorferin Krehl stimmte ihrer Partnerin zu: "Taktisch hat es schon relativ gut funktioniert. Der Rest kommt dann irgendwann."
Bundestrainer mit Frauen-Teams zufrieden: "Sehr positiv"
Denn bis zur Weltspitze fehlt noch ein ganzes Stück. Am Sonntag waren es ganze 12,29 Sekunden, die das Duo auf die Tagessieger Maja Dahlqvist und Linn Svahn (15:43,70 Minuten) Rückstand hatte. Svahn hatte schon am Samstag den Einzel-Sprint gewonnen.
Für das zweite Damen-Gespann war im Teamsprint derweil schon im Halbfinale Schluss. Nadine Herrmann und Alexandra Danner, hatten als Zehnte ihres Laufes keine Chance mehr auf ein Final-Ticket.
Am Samstag nach dem Einzel-Sprint hatte Bundestrainer Peter Schlickenrieder bereits ein gemischtes Fazit gezogen. Während dort keine der sechs Frauen über das Viertelfinale hinauskam, scheiterten alle fünf Männer gar in der Qualifikation.
Mit dem Frauen-Team war er insgesamt zufrieden. "Da sind wir sehr positiv gestimmt. Das ganze Damen-Team hat sich gut verkauft", sagte er. Besonders die junge Coletta Rydzek lobte der Coach. Die Schwester von Kombinierer Johannes Rydzek, die wie Krehl, Herrmann und Winkler den Prolog überstand, kam in der Endabrechnung auf Rang 15.
Hartes Urteil zum Männer-Ergebnis
Herrmann, die im Viertelfinale mit 2:35,43 Minuten die beste deutsche Zeit hinlegte, aber dennoch als Fünfte ihres Laufes ausschied, erfüllte jedoch nicht ganz die Erwartungen des Bundestrainers.
Jener erklärte dies vor allem mit der Erwartungshaltung von außen. "Was man nie unterschätzen darf ist, dass sie das Vorzeigemädel hier war. Das sind wir nicht gewöhnt. Plötzlich schwirrt der Kopf überall. Das ist aber ein guter Test", sagte Schlickenrieder.
Härter ging der frühere Weltklasse-Läufer mit seinem Männer-Team ins Gericht. Max Olex belegte als Bester im Einzel-Vorlauf Rang 37 - fernab von jener Chance auf das Viertelfinale.
"Was wir im Männerbereich erleben, ist absolut unzufriedenstellend. Das gefällt uns allen nicht", so der Trainer. Auch im Teamsprint am Sonntag änderte sich das Bild nicht.
Anian Sossau und Olex waren als Neunte ihres Halbfinal-Durchgangs genauso chancenlos wie Maxim Cervinka und Jonas Schröter, die gar nur 14. wurden.
Wie bei den Frauen setzte sich bei den Männern der Einzel-Sieger auch im Teamwettbewerb durch. Die Franzosen Lucas Chanavat, schon am Vortag alleine erfolgreich, und Renaud Jay (14:30,66 Minuten) triumphierten im letzten Rennen des Tages.
