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Kraft und Co. erleben nächstes "Tournee-Trauma"

Stefan Kraft tut sich bei der Vierschanzentournee schwer
Stefan Kraft tut sich bei der Vierschanzentournee schwer
Foto: © Daniel Kopatsch, getty
02. Januar 2020, 14:41

Infelix Austria: Die Tournee zieht nach Österreich weiter, doch für die einstigen Dominatoren um Stefan Kraft wird es wieder nicht zum Gesamtsieg reichen.

Beim Eisstockschießen im heimischen Leutasch fanden die gerupften ÖSV-Adler ihre gute Laune wieder, auch wenn die schiere rot-weiß-rote Euphorie der Vor-Tournee-Tage längst verflogen war. "Der Gesamtsieg wird jetzt natürlich unmöglich. Das war eine bittere Pille", sagte Österreichs Cheftrainer Andreas Felder und blickte grimmig. Schon vor den Heimspringen in Innsbruck und Bischofshofen steht für die einstigen Dominatoren der Vierschanzentournee praktisch fest: Zum Gesamtsieg wird es auch diesmal nicht reichen.

"So wie Karli und Kobayashi springen, wird es schwierig sein, sie einzuholen. Vielleicht ist ein Wunder möglich, aber das ist schon ein Riesenbrocken", sagte auch Stefan Kraft über die weit enteilten Karl Geiger und Ryoyu Kobayashi. Ex-Weltmeister Kraft war nach Rang vier in Oberstdorf noch voller Hoffnungen nach Garmisch gereist, dort aber platzte für den ÖSV-Star mit Rang 13 wie schon in den vergangenen beiden Jahren der Traum vom Goldenen Adler.

Von einer "Katerstimmung bei den ÖSV-Adlern" schrieb dann auch die Kronen-Zeitung nach dem Stimmungskiller zu Neujahr, die Wiener Zeitung formulierte noch deutlicher: "Trauma statt Tournee-Träume". Dabei war gerade erst so etwas wie eine Aufbruchstimmung entstanden, auch unter den Fans. Am Bergisel in Innsbruck werden am Samstag 22.000 Zuschauer erwartet, beim Tournee-Finale in Bischofshofen am Montag immerhin 20.000.

Längste Durststrecke seit 15 Jahren

Solche Zahlen gab es zuletzt zu Zeiten der "Super-Adler" um Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern: Von 2009 bis 2015 hatten sechs verschiedene ÖSV-Springer sieben Tournee-Titel in Folge eingefahren - ein einsamer Rekord. Seither wartet die Alpenrepublik jedoch vergeblich auf einen Gesamtsieg. Auch die inzwischen 13 Tourneespringen ohne Sieg bedeuten die längste Durststrecke seit 15 Jahren.

In der Gesamtwertung liegt Kraft als bester ÖSV-Adler immerhin auf Rang fünf, Philipp Aschenwald (15.) und Michael Hayböck (22.) folgen mit deutlichem Rückstand. Und so werden wieder einmal kleine Brötchen gebacken im Lager des ÖSV. "Der Krafti und Aschi haben noch Chancen unter Umständen - wenn sie ganz gut springen - in Stockerlnähe zu kommen", sagte Felder: "Das muss unser Ziel sein."

Besonders bitter erwischte es Schlierenzauer. Wegen einer Erkältung, die auch Kraft und Aschenwald schwächte, musste der 29-Jährige vor dem Garmisch-Springen sogar das Teamhotel verlassen, Schlierenzauer wurde notgedrungen zum "Heimschläfer". Der jüngste Aufwärtstrend des Routiniers, der seit Saisonbeginn von Ex-Bundestrainer Werner Schuster beraten wird, endete damit jäh. In der Gesamtwertung fiel der zweimalige Tournee-Triumphator auf Rang 36 zurück.

Und so blieb den einstigen Überfliegern vor der zweiten Tournee-Hälfte im eigenen Land nur die Hoffnung auf ein gutes Tagesergebnis. Mehr, das sah auch Stefan Kraft so, ist nicht mehr drin: "Dieser Rückstand ist wohl nicht mehr aufzuholen. Nicht einmal mit einem Wunder daheim in Innsbruck."

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