Von 2000 bis 2005 kämpften Michael Schumacher und Rubens Barrichello Seite an Seite für Ferrari um Punkte, Siege und WM-Titel. Obwohl sich das Duo laut Barrichello gut verstand, hätte sich der Brasilianer mehr Unterstützung vom Rekordweltmeister erhofft.
"Ich habe mich immer angefreundet und ein gutes Verhältnis zu all meinen Teamkollegen gehabt. Das schließt Michael ein", erklärte Barrichello im Podcast "Beyond the Grid".
Gleichzeitig schränkte der heute 47-Jährige ein: "Aber unterstützt hat er mich nie. Er war nie da, um uns zu helfen." Bei seinen anderen Teamkollegen und anderen Piloten im Fahrerlager sei es anders gelaufen, verriet der Brasilianer.
An den fahrerischen Qualitäten Schumachers hatte Barrichello laut eigener Aussage zu keiner Zeit Zweifel. "Vor allem in den schnellen Kurven war er unglaublich und sehr mutig. Aus den langsamen Kurven habe ich sogar mehr Speed mitgenommen. Ross [Brawn] hat ihm so oft gesagt, dass er etwas anders machen muss. Ich glaube, dass wir uns beide auf ein neues Level gepusht haben. Und es ist nicht leicht, Michael auf ein neues Level zu bringen", gab Barrichello Einblicke in die Zusammenarbeit mit dem Rekordchampion.
"Wenn ich mich mit Michael vergleiche, würde ich sagen, dass es 70:30 ausgeht. Er war besser als ich. Er war kompletter, hatte nie schlechte Tage oder war verwundbar", lobte "Rubinho" den Kerpener.
Hätte Ferrari die beiden Piloten allerdings mit gleichen Waffen kämpfen lassen, so der Brasilianer, "einfach nur mit der gleichen Strategie für beide, dann hätte ich mindestens einen WM-Titel gewinnen können". Sein Status als Nummer zwei der Scuderia mache nun aber keinen Unterschied mehr: "Das ist ein Teil der Vergangenheit. Ich habe die WM nicht gewonnen, bin aber glücklich, weil ich es probiert habe."


