In wenigen Wochen beginnt die Winter-Transferphase für die Bundesliga-Vereine. Beim FC Schalke 04 deuten sich trotz einer starken Hinrunde einige Wechsel an. sport.de blickt auf die Planungen der Königsblauen: Wer könnte gehen? Wer soll kommen?
FC Schalke im Transfer-Check: Die Torhüter
Vorhandenes Personal: Alexander Nübel, Markus Schubert, Michael Langer
Die Situation
Absolut kein Handlungsbedarf! Der zum Kapitän beförderte Nübel wird der Verantwortung bislang absolut gerecht, überzeugt auf und neben dem Platz als Führungsspieler. An seinem Status als Nummer eins gibt es nichts zu rütteln.
Sollte der vom FC Bayern umworbene 23-Jährige den Verein nach der Saison verlassen, steht sein designierter Nachfolger schon bereit. U21-Nationalkeeper Markus Schubert scharrt mit den Hufen, drängt auf mehr Einsatzzeit. Gut möglich, dass der frühere Dresdner im Sommer in der internen Hierarchie aufsteigt. Dann müsste allerdings ein neuer Stellvertreter her.
Wer könnte gehen?
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Wer soll kommen ?
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FC Schalke im Transfer-Check: Die Abwehr
Vorhandenes Personal: Matija Nastasic, Salif Sané, Ozan Kabak, Benjamin Stambouli, Juan Miranda, Bastian Oczipka, Jonjoe Kenny, Jonas Carls
Die Situation
Kein anderer Mannschaftsteil der Schalker ist so hochkarätig besetzt wie die Innenverteidigung. Die Routiniers Nastasic, Sané und Stambouli räumen zuverlässig ab. Auch Neuzugang Kabak hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten etabliert. Einziges Manko: Das Quartett ist verletzungsanfällig. Entsprechend oft musste Trainer David Wagner zuletzt seine Viererkette umbauen. Wohl dem, der so eine Auswahl hat!
Weniger luxuriös ist die Situation auf den defensiven Außenbahnen. Bastian Oczipka (links) und Leihspieler Jonjoe Kenny (rechts) sind Dauerbrenner auf ihren Positionen, leisten solide Arbeit. Um ihren Platz fürchten müssen sie nicht, weil gleichwertige Alternativen im Kader fehlen. Oczipka-Konkurrent Juan Miranda scheint mit der Bundesliga noch zu fremdeln, das Barca-Talent wartet weiter auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz.
Wer könnte gehen?
Jonas Carls, der mangels Profi-Perspektive eventuell ausgeliehen werden könnte. Im Schalker Regionalligateam ist der 22-Jährige allerdings eine feste Größe.
Wer soll kommen?
Eine zusätzliche Option für die Außenverteidiger-Positionen soll her, idealerweise ein Allrounder. Einen echten Kracher gibt das Budget aber nicht her. Auch deshalb soll der zwischenzeitlich gehandelte Ex-Wolfsburger Ricardo Rodríguez in den Plänen der Knappen keine Rolle mehr spielen.
Mehr dazu: Schalke hat offenbar kein Interesse an Rodríguez
FC Schalke im Transfer-Check: Das Mittelfeld
Vorhandenes Personal: Omar Mascarell, Weston McKennie, Suat Serdar, Nabil Bentaleb, Nassim Boujellab, Levent Mercan, Daniel Caligiuri, Alessandro Schöpf, Amine Harit
Die Situation
Obwohl kein einziger externer Neuzugang geholt wurde, präsentiert sich das Schalker Mittelfeld wie verwandelt. Mehrere als Flops oder Mitläufer abgestempelte Akteure haben eine erstaunliche Entwicklung hinter sich.
Plötzlich glänzt Omar Mascarell als umsichtiger Aufbauspieler, der den neuerdings extrem torgefährlichen Suat Serdar oder Wirbelwind Amine Harit gekonnt in Szene setzt. Zur Erinnerung: Alle drei Akteure galten in der Vorsaison noch als Sorgenkinder.
Unter David Wagner spielt Schalke 04 schnellen, schnörkellosen Pressing-Fußball. Ein Stil, der mentalitätsstarken Kämpfern wie Weston McKennie auf den Leib geschneidert ist.
Wer dann doch ein Haar in der königsblauen Suppe sucht, landet wahrscheinlich beim Thema Kreativität. Ein weiterer spielstarker Achter würde dem Team sicher nicht schaden, steht aber wohl erst im Sommer auf der Agenda.
Wer könnte gehen?
Nabil Bentaleb! Der Franko-Algerier ist beim FC Schalke Verkaufskandidat Nummer eins. Zu oft ließ der 25-Jährige die nötige Disziplin vermissen und zog damit die ganze Mannschaft runter.
Mehrmals wurde Bentaleb suspendiert, später setzte ihn ein Meniskusriss außer Gefecht. Die Verletzung verhinderte einen früheren Abschied des Linksfußes, der im August bereits kurz vor einem Wechsel zu Werder Bremen stand.
Dass die Hanseaten bald einen neuen Anlauf starten, darf bezweifelt werden. SVW-Manager Frank Baumann hat Transfer-Aktivitäten im Winter zuletzt kategorisch ausgeschlossen.
Schalke wird dennoch alles versuchen, um Bentaleb (Vertrag bis 2021) so schnell wie möglich von der Gehaltsliste zu bekommen. Angeblich kassiert der Problem-Profi jährlich stolze fünf Millionen Euro.
Wer soll kommen?
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FC Schalke im Transfer-Check: Der Angriff
Vorhandenes Personal: Benito Raman, Rabbi Matondo, Steven Skrzybski, Mark Uth, Guido Burgstaller, Ahmed Kutucu, Fabian Reese
Die Situation
Im Gegensatz zum Rest des Teams blieb die Offensiv-Abteilung der Gelsenkirchener in der Hinserie 19/20 deutlich unter ihren Möglichkeiten. Von den sieben Außen- und Mittelstürmern im Kader überzeugte kein Einziger konstant.
Hoffnung macht die aufsteigende Tendenz bei 6,5-Millionen-Mann Benito Raman, der sich nach ganz schwachem Start auf Schalke langsam freizuschwimmen scheint. Doch der Belgier kann den Laden vorne nicht alleine schmeißen.
Die Krux: Von den übrigen Angreifern geht bislang kaum Gefahr aus. Rabbi Matondo (1), Steven Skrzybski (0), Mark Uth (0), Guido Burgstaller (0), Ahmed Kutucu (1) und Fabian Reese (0) haben zusammen nur zwei Tore erzielt.
Vor allem im Zentrum drückt der Schuh. Dass der vollkommen glücklose Burgstaller in neun von 13 Ligaspielen zur ersten Elf zählte, spricht Bände. Ein Typ wie Klaas-Jan Huntelaar wird schmerzlich vermisst.
Wer könnte gehen?
Skrzybski und Reese sind bei Wagner völlig außen vor, beide wollen und sollen im Winter weg. Ersterer wurde unlängst bei seinem Ex-Klub Union Berlin ins Gespräch gebracht, allerdings dürfte sein jetziges Salär für die Eisernen nicht zu stemmen sein.
Mehr dazu: Skrzybski spricht von Schalke-Abschied
Anders ist die Lage bei Top-Talent Kutucu. Der 19-Jährige ist unzufrieden, weil er in der laufenden Spielzeit nur unregelmäßig zum Einsatz kommt. Aufkeimenden Wechsel-Spekulationen widersprach er jedoch: "Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte stammen. Von mir jedenfalls nicht, denn ich habe diese Gedanken überhaupt nicht."
Wer soll kommen?
Ein neuer Neuner! Exorbitante Millionensummen wollen die Knappen aber nicht investieren. Wer kommt also in Frage?
Allzu viele Namen wurden auf Schalke noch nicht gehandelt. Einer, der öfter aufgetaucht ist, ist Mariano Díaz von Real Madrid. Laut "Sky" soll S04 wie schon im Sommer über einen Transfer des Angreifers aus der Dominikanischen Republik nachdenken.
Problem: Ausgerechnet der verhasste Revier-Rivale BVB wirbt Medienberichten zufolge ebenfalls um den 26-Jährigen - und kann im Gegensatz zu den Königsblauen Einsätze in der Champions oder Europa League bieten.
Heiko Lütkehus





























