Fabian Rießle knapp am Podest vorbei, Eric Frenzel und Johannes Rydzek böse abgestürzt: Die erfolgsverwöhnten deutschen Kombinierer haben einen Stotterstart in die neue Saison hingelegt.
Während Rießle beim Vierfachsieg der überlegenen Norweger um Wunderkind Jarl Magnus Riiber im "Sprint" von Kuusamo als Fünfter noch der beste DSV-Starter war, büßten die Topstars Frenzel und Rydzek bereits auf der Schanze alle Chancen auf ein ordentliches Ergebnis ein.
Weltcup-Titelverteidiger Riiber spielte am finnischen Polarkreis beim Start in einen Winter ohne WM und Olympia in einer eigenen Liga. Der 22-Jährige führte schon nach dem Springen souverän und baute seinen Vorsprung im nur 5 km langen Skilanglauf mit bemerkenswerter Lockerheit aus.
"Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen. Es ist toll, so einen Start zu haben. Das wird es einfacher machen. Wir sind im Team junge Typen, hungrig und gute Freunde", sagte der Normalschanzen-Weltmeister, der im Ziel im Wintersportzentrum Ruka 53,3 Sekunden vor seinem Landsmann Espen Björnstad lag. Jens Luraas Oftebro und Jörgen Graabak machten einen Vierfach-Erfolg der beeindruckend starken Norweger perfekt.
Rießle (+1:52,9 Minuten) fehlten 45 Sekunden zum Podest, der Schwarzwälder versuchte allerdings auch nicht mit letzter Konsequenz, die Lücke zu Platz drei zu schließen. Manuel Faißt (6.) und Mannschafts-Olympiasieger Vinzenz Geiger (10.) schafften es ebenfalls in die Top 10. Frenzel lief von Platz 33 noch auf Rang 25 vor - nach guten Trainingsleistungen ging im Sprungwettkampf für den fünfmaligen Weltcup-Gesamtsieger gar nichts.
Dass Rydzek, der im Sommer wegen Verletzungsproblemen wenig auf der Schanze trainieren konnte, im Springen nicht konkurrenzfähig sein würde, hatte sich in den Probedurchgängen angedeutet. Satte 47 Meter lag er hinter Riiber - von Platz 47 arbeitete er sich in einem besseren Trainingslauf noch auf Platz 39. Der Weg zurück zu alter Stärke wird für Deutschlands Sportler des Jahres 2017 ein mühsamer.
Am Samstag und Sonntag stehen in Finnland zwei weitere Einzelwettbewerbe auf dem Programm, dann wird in der Loipe jeweils die reguläre Weltcup-Distanz von 10 km zurückgelegt.