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"Ich tue mich schwer, Gründe zu nennen"

17-Jährige toppt Shiffrin - Rebensburg fehlen die Worte

Alice Robinson  hat für eine Überraschung gesorgt
Alice Robinson hat für eine Überraschung gesorgt
Foto: © Alexis Boichard/Agence Zoom, getty
26. Oktober 2019, 17:23
sport.de
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Viktoria Rebensburg misslingt der Start in die neue Weltcupsaison. Eine erst 17 Jahre alte Neuseeländerin sorgt mit ihrem Sieg für eine Sensation.

Als ein paar Meter hinter ihr die erst 17 Jahre alte Alice Robinson aus Neuseeland mit ihrem sensationellen Sieg die Skiwelt auf den Kopf stellte, drängte es Viktoria Rebensburg bereits zum Ausgang. Die Augen und damit auch ihre Enttäuschung hatte sie sicherheitshalber hinter einer Sonnenbrille verborgen, die beste deutsche Skirennläuferin war dennoch hörbar genervt von ihrer Leistung beim Auftakt des alpinen Weltcups im österreichischen Sölden: Nur Rang 13, in einem Riesenslalom, in ihrer Lieblingsdisziplin - das setzte ihr zu.

"Ich tue mich schwer, Gründe zu nennen", sagte Rebensburg unter strahlend blauem Himmel am Fuße des Rettenbachgletschers, "aber das ist kein Wunschkonzert. Ich muss das erst mal sacken lassen, analysieren und dann weitermachen." Alpinchef Wolfgang Maier war in seiner Analyse deutlicher: "Wenn man so passiv Ski fährt, was immer auch der Grund dafür war, dann fährt man halt nicht in der Weltspitze mit", sagte er erkennbar enttäuscht und bekannte: "Nicht unter den ersten Zehn, das bin ich von der Vicky nicht gewohnt."

Für die Siegerin konnte sich Maier dagegen regelrecht begeistern. Die beiden Fahrten von Robinson, die beim Weltcup-Finale im März mit Rang zwei hinter Dauersiegerin Mikaela Shiffrin (USA) hatte aufhorchen lassen, waren das Gegenteil dessen, was Rebensburg gezeigt hatte. "Saugut", sagte Maier, "die macht das völlig unkompliziert. Die zieht nicht zurück, die fährt einfach aktiv Ski. Da sieht man, was man damit erreichen kann." Felix Neureuther urteilte bei seiner Premiere als ARD-Experte: "Des Mädel fährt, des is un-glaub-lich."

Rebensburg: Mit Robinson "ist in Zukunft zu rechnen"

Robinson wurde am 1. Dezember 2001 in Sydney geboren, als sie vier Jahre alt war, siedelten ihre Eltern dann ins neuseeländische Queenstown über. Sie ist die amtierende Junioren-Weltmeisterin im Riesenslalom - und nun Neuseelands erste Weltcup-Siegerin in dieser Disziplin. Für das Land am Ende der Welt, am Samstag durch die Niederlage der All Blacks im Halbfinale der Rugby-WM gegen England schwer getroffen, war es der insgesamt siebte Weltcup-Erfolg, der erste seit 1997, als Claudia Riegler im Schweizer Laax einen Slalom gewonnen hatte.

Robinson, nach dem ersten Lauf zunächst Zweite hinter Shiffrin, zeigte im Finale keine Nerven und lag am Ende 0,06 Sekunden vor der Seriensiegerin. "Mit ihr", sagte die beeindruckte Rebensburg über Robinson, "ist in Zukunft sicher zu rechnen." Nach ihrem erst elften Weltcup-Rennen machte sich die Neuseeländerin, die kurioserweise von Shiffrins ehemaligem Coach trainiert wird, aber erst einmal auf in die Heimat - sie muss dort noch eine Woche lang die Schulbank drücken. Der nächste Riesenslalom findet freilich erst Ende November statt.

Bis dahin hat auch Rebensburg Zeit zum Nachdenken. Am 11. November fliegt sie nach Übersee zum Training, "und dann geht es weiter", sagte sie. Und sah zu, dass sie schnell vom Berg kam.

 

Sölden 2019/2020

1NeuseelandAlice Robinson2:17.36m
2USAMikaela Shiffrin+0.06s
3FrankreichTessa Worley+0.36s
4NorwegenMina Fuerst Holtmann+0.85s
5ItalienFederica Brignone+0.87s

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