Die vom Verletzungspech gebeutelten deutschen Sprinterinnen haben bei der Leichtathletik-WM in Doha mit einiger Mühe das Finale über 4x100 m erreicht.
Das DLV-Quartett um Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper kam im zweiten Vorlauf in 42,82 Sekunden auf Platz vier und verpasste damit den zur direkten Qualifikation für den Endlauf (Samstag, 21:05 Uhr MESZ) benötigten dritten Platz. Als eine der beiden zeitschnellsten weiteren Staffeln kam die deutsche Auswahl dennoch in den Endlauf.
"Heute hatten wir das Glück auf unserer Seite. Hoffentlich brauchen wir das morgen nicht, sondern zeigen das, was wir können", sagte Lückenkemper im "ZDF".
Ohne die deutsche Jahresbeste Tatjana Pinto vermieden Lückenkemper, Lisa-Marie Kwayie (beide Berlin), Yasmin Kwadwo (Leverkusen) und Jessica-Bianca Wessolly (Mannheim) das erste Vorlauf-Aus seit 2011 in Osaka um 19 Hundertstel. Zunächst hatte es noch enger ausgesehen, doch die vor Deutschland platzierten Brasilianerinnen wurden nachträglich disqualifiziert Die letzte WM-Medaille für eine deutsche Frauenstaffel gab es 2009 in Berlin mit Bronze.
Deutschland ohne Pinto
Die beste Vorlaufzeit erzielte Jamaika mit Einzel-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (42,11) vor Großbritannien (42,25), das noch auf Topläuferin Dina Asher-Smith verzichtete. Die ebenfalls noch nicht in Bestbesetzung angetretenen Titelverteidigerinnen aus den USA (42,46) kamen auf Gesamtplatz vier. Deutschland hält mit 41,67 Sekunden die Jahresweltbestzeit.
Pinto hatte wegen einer über 200 m erlittenen Muskelverletzung nicht im Vorlauf antreten können. "Wir hoffen, dass es Tatjana schnell wieder besser geht. Wir wollen morgen nochmal angreifen", sagte Lückenkemper.
Im Vorfeld der WM hatten schon Lisa Mayer, Laura Müller und Rebekka Haase ihre Teilnahme verletzungsbedingt abgesagt. Weitsprung-Ass Malaika Mihambo kam wegen der Terminkollision mit ihrem Wettbewerb (Qualifikation am Samstag) nicht für die Staffel in Frage.
