Ex-Nationalspieler Christian Ziege stellt Bundestrainer Joachim Löw für seine Entscheidungen in den letzten Monaten kein gutes Zeugnis aus.
"Ich finde es merkwürdig, dass zunächst mit den Etablierten weitergemacht wurde und dann – vor der Quali – der Umbruch gestartet wird", sagte Ziege bei "Sport1".
Löw hatte im letzten Winter überraschend die 2014er-Weltmeister Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller aussortiert. Das runderneuerte DFB-Team belegt nach der ernüchternden 2:4-Niederlage gegen die Niederlande vom vergangenen Freitag allerdings nur Platz zwei in seiner EM-Qualifikationsgruppe.
Dass Löw bei der Pleite gegen den Erzrivalen in der 60. Spielminute Marco Reus und Timo Werner vom Platz nahm und dafür Ilkay Gündogan und Kai Havertz brachte, kritisierte Ziege in deutlichen Worten: "Beim Stand von 1:1 holst du zwei Stürmer raus und bringst zwei Mittelfeldspieler. Damit suggerierst du der Mannschaft, dass es gefährlich wird. Das ist keine gute Botschaft."
Ziege weiter: "Wir haben uns über die gesamte Partie immer wieder selbst in die Bredouille gebracht. Holland macht Druck, wir verlieren den Ball und sie schalten blitzschnell um und machen das Tor. Man kann den Ball nicht immer sicher hinten rausspielen, wenn einen sieben Orangene umringen."
Dem Europameister von 1996 gefiel auch Löws Verhalten nach der Partie nicht. "Du kannst nicht die Spieler kritisieren und dich selbst ausnehmen von der Kritik", so der 47-Jährige.
