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"Ich war der Kerl der Stunde"

Maldonado: Stand 2014 kurz vor Wechsel zu Ferrari

Pastor Maldonado (r.) wollte mit Fernando Alonso für Ferrari fahren
Pastor Maldonado (r.) wollte mit Fernando Alonso für Ferrari fahren
Foto: © unknown
05. September 2019, 14:51

Pastor Maldonado, ehemals für Williams und Lotus in der Formel 1 aktiv, behauptet, er wäre "nahe" an einem Vertrag mit Ferrari für die Formel-1-Saison 2014 dran gewesen. Er habe "erwartet", dass dieser Wechsel passieren würde, lässt der Venezolaner aufhorchen.

"Ich war der einzige, der neue Kerl in der Formel 1", schildert Maldonado in einer neuen Folge des Formel-1-Podcasts "Beyond the Grid". "Das war wie bei Verstappen heute. Wie bei Robert Kubica. Ich war der Kerl der Stunde", behauptet der Grand-Prix-Gewinner.

Der heute 34-Jährige meint, dass es viel Interesse an seiner Person gegeben habe. Er habe mit der Scuderia in Kontakt gestanden und habe um den Sitz neben Fernando Alonso verhandelt. Schlussendlich entschied sich das italienische Traditionsteam aber für Kimi Räikkönen. Maldonado verließ daraufhin Williams und wechselte zu Lotus.

"Zu einem gewissen Zeitpunkt waren wir sehr nahe dran an Ferrari. Ich habe erwartet, dass ich dorthin wechsle", erzählt er selbstbewusst. "Das war meine Zeit. Es war jener Moment, um eine zweite Chance zu erhalten." Für 2014 bekam er jedoch eine Abfuhr.

Ferrari-Umbruch bremst Maldonado aus

Als schließlich Stefano Domenicali als Teamchef und Luca di Montezemolo als Ferrari-Präsident zurücktraten, habe das seine Träume endgültig platzen lassen. "Dadurch haben wir den Kontakt verloren und es fand keine Kommunikation mehr statt. Wir haben uns umorientiert."

In Maranello selbst, dem Hauptsitz des Formel-1-Rennstalls, sei er nie gewesen. Die Treffen hätten an der Rennstrecke stattgefunden. "Ich habe Domenicali getroffen und auch di Montezemolo."

Ein Wechsel zu Ferrari hätte ihn jedoch auch vor Probleme mit seinen persönlichen Sponsoren gestellt: Der GP2-Meister des Jahres 2010 konnte sich stets auf finanzielle Unterstützung aus seiner Heimat verlassen. Die staatliche Ölfirma PDVSA trat als Sponsor auf. "Es gab Interessenkonflikte aufgrund meines Sponsors", schildert er.

"Meine Sponsoren waren offen dafür, dass sie nicht auf dem Auto erscheinen, aber zum Beispiel durch eine andere Firma präsent sind. Sie wollten eine Lösung für meine Karriere finden."

Hätte noch "viel mehr" erreichen können

Maldonado wollte schließlich nach einer durchwachsenen Williams-Saison 2013 Zuflucht anderswo finden, obwohl sein Vertrag ursprünglich bis 2015 Gültigkeit besaß. "Wir haben erwartet, das beste Auto in der Geschichte von Williams zu haben", ergänzt er zum Seuchenjahr 2013 - insgesamt schaffte er es nur einmal in die Top 10. "Stattdessen hatten wir das schlechteste Auto aller Zeiten!"

Mit seinem Wechsel zu Lotus verbesserte sich Maldonados Lage nur unwesentlich. Durch die neue V6-Hybrid-Ära standen die Vorzeichen 2014 eher auf Abstieg. Während Williams dank der Mercedes-Motoren von ganz hinten wieder auf das Podium fuhr, schaffte Lotus mit den unterlegenen Renault-Antrieben kaum Top-10-Ergebnisse.

Nach fünf Jahren Formel 1 kehrte er der Serie den Rücken. Seine Bilanz nach 95 Rennstarts: ein Sieg, eine Pole-Position, 28 Ausfälle . Wenn er heute auf seine Zeit in der Königsklasse zurückschaut, dann ist er "glücklich", meint Maldonado. "Nicht nur, weil ich die Chance bekam, sondern auch aufgrund meiner Errungenschaften."

Hätte er noch mehr erreichen können? "Viel mehr", glaubt er. "Wenn du Formel-1-Fahrer siehst, dann denkst du dir: 'Meine Güte, das kann ich aber besser als der'. Auch jetzt noch. Aber vielleicht ist das jetzt nicht mehr meine Zeit."

Maldonado ist heute noch der bislang letzte Williams-Sieger, mit seinem Gewinn in Spanien 2012 trug er sich in die Geschichtsbücher ein. Allerdings gelang ihm danach kein weiteres Podium mehr, nach fünf Jahren beendete er 2015 als "Crashpilot" verschrien seine Formel-1-Karriere.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

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