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Krise endlich überwunden? Darum stimmt der Weg bei Zverev

Alexander Zverev steht in Flushing Meadows in der dritten Runde
Alexander Zverev steht in Flushing Meadows in der dritten Runde
Foto: © Elsa, getty
30. August 2019, 10:32

Alexander Zverev musste in New York ordentlich Überstunden leisten. Doch er offenbart damit auch Stärken, die verdeutlichen: Die deutsche Nummer eins auf Kurs.

Mit seinen ungewollten Überstunden hat Marathonmann Alexander Zverev gar kein Problem. "Natürlich möchte man so schnell wie möglich vom Platz runter sein", sagte der deutsche Spitzenspieler nach seinem hart erkämpften Einzug in die dritte Runde der US Open: "Aber wenn es halt in den fünften Satz geht, geht es in den fünften Satz, und du musst einen Weg finden."

Zehn Sätze hat Zverev in Flushing Meadows schon bestritten, über sechs Stunden auf dem Court gestanden - doch die Mühen der ersten beiden Partien offenbarten die wichtige Erkenntnis: Eben diese Wege aus schwierigen Situationen findet der Weltranglisten-Sechste derzeit außergewöhnlich gut. So gut, dass selbst Tennis-Ikone Boris Becker staunte. "Es ist auffällig, wie gut er über fünf Sätze ist", sagte der sechsmalige Grand-Slam-Champion bei "Eurosport".

Starke Fünf-Satz-Bilanz von Zverev

Schon zweimal musste sich Zverev über fünf Sätze kämpfen, zweimal mit Erfolg. Das 6:3, 3:6, 6:2, 2:6, 6:3 gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe bewies erneut: Noch immer läuft bei Zverev nicht alles rund, zu unkonstant ist die Leistung. Doch wenn es darauf ankommt, ist die deutsche Nummer eins zur Stelle.

"Wenn du in den fünften Satz gehst, musst du ruhig bleiben. Es ist ein Satz - wenn du ihn gewinnst, bist du weiter. Wenn du ihn verlierst, bist du aus dem Turnier raus. Da kannst du nicht auf einmal unruhig werden und Bälle verschlagen" erklärte der 22-Jährige seine Nervenstärke, die er im Vorfeld des Turniers oft hatte vermissen lassen: "Da musst du irgendwie einen Weg finden, um zu gewinnen."

Die langen Spiele scheinen dem ATP-Champion zu liegen. 19 Matches musste er über fünf Sätze spielen, 13 davon gewann er. Alleine in diesem Jahr steht seine Bilanz bei 5:0, sobald es bei Majors über die volle Distanz geht.

Lobende Worte von Boris Becker

"Es spricht für seine Physis und seine mentale Stärke, dass er immer wieder eine Lösung findet", sagte Becker, der dies als Ergebnis einer positiven Entwicklung Zverevs, der 2018 beim Grand-Slam-Aus in Melbourne und Wimbledon Satz fünf jeweils 0:6 verlor, nach schwierigen Wochen verstand: "Er geht jetzt auch ehrlich mit sich selber um und sagt: 'Ja, das war nicht so gut im Sommer. Ich arbeite daran und werde besser.' Deswegen stimmt der Weg."

Noch ist aber nicht alles eitel Sonnenschein. Zu leicht lässt sich Zverev noch aus dem Konzept bringen. Gegen Tiafoe war er nach dem dritten Satz voll auf Siegkurs, als ihn eine ungewöhnlich lange Toilettenpause des Amerikaners aus der Bahn warf. "Er hat so ein bisschen meinen Rhythmus gebrochen. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, was man zwölf Minuten auf der Toilette macht", erklärte der Hamburger, der im Anschluss den vierten Satz klar verlor.

Eine "Konzentrationsschwäche" nannte Becker dies, in seiner Drittrundenpartie kann Zverev weiter daran arbeiten. Und die Vorzeichen stehen exzellent. Gegen Aljaz Bedene hat er in bislang drei Begegnungen noch nicht verloren, zuletzt besiegte er den Slowenen im Januar bei den Australian Open glatt in drei Sätzen. Auch damit könnte Marathonmann Zverev in New York zur Abwechslung gut leben.

Italien
Jannik Sinner
J. Sinner
1
2
6
1
4
Spanien
Carlos Alcaraz
C. Alcaraz
3
6
3
6
6
20:30
So, 07.09.
Beendet
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