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Kein James, kein Curry, kein Harden, kein Leonard

Reihenweise Körbe für Popovich: USA mit C-Auswahl in China

Gregg Popovich muss praktisch auf alle großen Namen aus der NBA verzichten
Gregg Popovich muss praktisch auf alle großen Namen aus der NBA verzichten
Foto: © Mark Metcalfe, getty
27. August 2019, 12:05

Die Liste der Absagen liest sich lang, verdammt lang. Bei seinem ersten Turnier als US-Nationalcoach muss Gregg Popovich praktisch auf alle ganz großen Namen aus der NBA verzichten.

Es gibt für die chinesischen Autogrammjäger nicht wirklich was zu holen, wenn das Team USA am Donnerstag in den Morgenstunden in Shanghai einfliegt. Kein LeBron James, kein Steph Curry, auch kein James Harden, kein Kawhi Leonard. Die NBA-Superstars haben die Daumen fast allesamt vor der Basketball-Weltmeisterschaft gesenkt. Der Titelverteidiger bleibt der Favorit, doch Zweifel sind angebracht.

Der Rekordsieger hat nach zwei WM-Turnieren ohne Niederlage die Chance, als erstes Team den Threepeat zu schaffen. 2010 waren allerdings Topleute wie Kevin Durant, Russell Westbrook, Curry und Kevin Love dabei, 2014 erneut Curry, Harden, Kyrie Irving, Anthony Davis und der derzeit verletzte Klay Thompson. Diesmal wird die Mission schwieriger, die Konkurrenz wittert ihre Chance. Erste Botschaften hat es gegeben, schon vor der Niederlage im Test gegen Australien.

Sasa Djordjevic, als Trainer der Serben bei der WM 2014 im Finale an den Amerikanern gescheitert, will Revanche. Er sieht durchaus gute Chancen. "Lass sie ihren Basketball spielen, wir spielen unseren, und dann gnade ihnen Gott", sagte der frühere Coach von Bayern München im serbischen Fernsehen forsch. Er denke nicht an das Team USA, sondern an Griechenland, Russland oder Frankreich.

Allein im Juli sagten mehr als zehn Stars ab

Eigentlich ist es kein Team USA, nicht einmal ein Team US-B, sondern ein Team US-C. Allein im Juli sagten mehr als zehn Spieler ab. Kemba Walker von den Boston Celtics ist der größte Name, in Harrison Barnes (Sacramento Kings) ist ein Rio-Olympiasieger dabei, in Mason Plumlee (Denver Nuggets) ein Weltmeister von 2014. Natürlich stehen ausschließlich NBA-Profis im Aufgebot, natürlich ist die Mannschaft stark. Aber eben nicht übermächtig.

Das wurde erst am Wochenende in Melbourne deutlich. Vor über 50.000 Zuschauern unterlag der Weltmeister Gastgeber Australien 94:98. Da war das 102:86 zwei Tage zuvor im ersten Duell schnell vergessen. Das Signal ging um die Welt: Diese USA sind schlagbar. In der Vorrunde geht es gegen die Türkei, Tschechien und Japan, das sollte kein Problem sein. In der Zwischenrunde drohen die Griechen, im Viertelfinale könnte es gegen die deutsche Mannschaft gehen.

"Es wird, aber es gibt noch vieles zu verbessern", sagte Nationaltrainer Gregg Popovich am Dienstag nach der erfolgreichen Generalprobe gegen Kanada in Sydney (84:68). "Das Potenzial ist gut." Popovich, Erfolgscoach der San Antonio Spurs, tritt ein schweres Erbe an. Denn sein Vorgänger Mike Krzyzewski, "Coach K", hat fast alles gewonnen. Dreimal Olympiasieger (2008, 2012, 2016), zweimal Weltmeister (2010, 2014), eine unvergleichliche Bilanz.

Der wortkarge Popovich, mit den Spurs fünfmal NBA-Champion, will nicht klagen. "Niemand wird auf ewig siegen", sagte der 70-Jährige zuletzt. Er ist auch ein Opfer des neuen Kalenders. Früher lagen zwischen Weltmeisterschaften und Olympia zwei Jahre, jetzt ist es nur noch eines. Dass Superstars wie James (34) in diesem Sommer pausieren, weil sie lieber 2020 in Tokio spielen wollen, ist keine Überraschung.

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