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"Ich hätte viel mehr erreichen können"

Hertha-Coach Covic lehnte BVB-Angebot ab

Ante Covic hätte als Spieler zum BVB wechseln können
Ante Covic hätte als Spieler zum BVB wechseln können
Foto: © Matthias Kern, getty
07. August 2019, 12:48
sport.de
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Ante Covic, seit dem Sommer 2019 neuer Chefcoach bei Hertha BSC, ist zwar schon viele Jahre im Verein, sammelte seine Erfahrung bisher allerdings nur im Nachwuchsbereich. Vor seiner ersten Bundesliga-Saison äußerte sich der 43-Jährige unter anderem über den Einfluss einer FC-Bayern-Legende auf seine Arbeit und ein Angebot von Borussia Dortmund.

Covic, der in seiner aktiven Karriere von 1996 bis 2000 für die Hertha-Profis aktiv war, hätte im Sommer 1997 zum BVB wechseln können, entschloss sich allerdings für einen Verbleib in der Hauptstadt. "Ich habe nach meinem ersten Hertha-Jahr 1997 mit Ottmar Hitzfeld zusammengesessen. Ich wollte Berlin aber damals nicht verlassen, weil ich dachte, dort erreiche ich für mich mehr. Die Entscheidung halte ich heute immer noch für richtig", enthüllt Covic im Gespräch mit "Sport Bild".

Als Trainer der Berliner wird es Covic 2019/20 erneut mit den Dortmundern zu tun bekommen. Um dabei erfolgreich zu sein, soll das Kollektiv im Vordergrund stehen."WIR", erklärt Covic, sei der wichtigste Begriff. Und weiter: "Ich will attraktiven und dominanten Fußball spielen lassen. Das geht nur, wenn alle mitmachen."

Dass einzelne Spieler dennoch den Unterschied ausmachen können, weiß auch der Kroate. Ein solcher Spieler soll Dodi Lukebakio sein. "Er ist für das, was wir spielen wollen, ein überragender Spieler", sagt Covic über den Rekordneuzugang der Alten Dame. Probleme bei der Führung der Profis fürchtet der gebürtige Berliner zudem nicht: "Egal, ob Nachwuchsspieler oder Profi, Menschen sind keine Roboter, alle haben Gefühle."

FC-Bayern-Urgestein Hermann Gerland als Mentor

Eine besondere Verbindung hat Covic zum sportlichen Leiter des Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern München, Hermann Gerland. Covic kickte 1995/96 unter dem Kult-Trainer beim 1. FC Nürnberg. Beide haben danach Kontakt gehalten. Als Covic dann Jugendtrainer bei Hertha war, hat Gerland ihn des Öfteren in Berlin an der Seitenlinie beobachtet und ihm danach "gnadenlos den Spiegel vorgehalten". 

Des weiteren äußerte sich Covic zu grundlegenden Regeln, die ihm als Übungsleiter am Herzen liegen. "Mir sind Pünktlichkeit und Ordnung wichtig. Da kommt der Deutsche in mir durch. Ich mag die alte Schule: gemeinsam den Platz verlassen, erst vom Essen aufstehen, wenn alle fertig sind."

"Ich hätte viel mehr erreichen können"

Lehren hat Covic vor allem aus seiner eigenen Spielerkarriere gezogen. Damals "habe ich mich nicht an sehr viele Regeln gehalten", gibt der ehemalige Mittelfeldspieler zu. Dementsprechend selbstkritisch fällt auch sein Fazit in der aus: "Ich hätte viel mehr erreichen können." Nun will er einen neuen Anlauf starten und sich als Bundesligatrainer beweisen.

Seine Ziele orientieren sich an denen der Mannschaft. "Ich kann nicht die Meisterschaft für mich wollen, wenn es utopisch ist, dass mit Hertha zu erreichen". Dabei setzt der 43-jährige auf eine stetige Entwicklung. Daran ändert auch der Einstieg von Investor Lars Windhorst, der Hertha neue finanzielle Dimensionen ermöglicht, nichts.

Ein konkretes Saisonziel gibt Covic dennoch aus. Union Berlin muss im erstmals im Oberhaus ausgetragenen Stadtduell geschlagen werden. Allein schon, damit er sich weiterhin beim Bäcker blicken lassen kann.

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