Sergio Pérez ist nach dem Qualifying von Budapest nicht gut auf Daniel Ricciardo zu sprechen. Der Renault-Pilot hatte kurz vor Ende von Q1 versucht, eine Reihe von Piloten zu überholen, die sich auf ihre fliegende Runde vorbereitet hatten. Dabei wollte er sich in der letzten Kurve außen vorbeidrängeln, doch das versaute am Ende nicht nur seine eigene Runde, sondern auch die von Pérez.
"Jeder lässt einfach Platz zu seinem Vordermann, und was Daniel dort versucht hat, ist einfach respektlos", ärgerte sich Pérez, der den Angriff von Ricciardo parierte und selbst vorne blieb - allerdings beeinträchtigt wurde. "Er hat seine und meine Runde versaut."
"Ich musste pushen, weil es die letzte Kurve war und ich ansonsten zu nah hinter ihm gewesen wäre - aber dadurch war ich zu nah an Norris", beschrieb der Mexikaner weiter. Am Ende behinderten sich beide Piloten gegenseitig. "Das war einfach eine sehr schlechte Entscheidung für uns."
Durch den Vorfall schieden beide Piloten in Q1 aus. Pérez war als 17. sogar hinter dem Williams von George Russell, Ricciardo noch einmal eine Position schlechter. Der Racing-Point-Pilot startet aufgrund einer Strafe für Antonio Giovinazzi dennoch als 16.
Der Australier hadert selbst mit der Situation. "Wir hätten es besser wissen müssen, was da in der letzten Kurve kommt und ob ich schon früher Abstand lassen muss", sagte er. "Ich habe keinen Platz gelassen, und in der letzten Kurve standen plötzlich alle an."
Rückschlag für Renault
Ricciardo hatte aus seiner Sicht nun die Wahl: Versuchen die anderen zu überholen und die Reifentemperatur zu behalten oder sich zurückhalten und die Runde mit kalten Reifen zu starten?
"Ich habe es versucht, aber Pérez und die anderen wollten das nicht mitmachen", sagte Ricciardo. "Pérez und ich haben es uns einfach gegenseitig versaut. Ich habe einfach zu spät versucht, etwas zu machen - und dann ist die Runde im Eimer."
Für Renault war es die nächste Enttäuschung im Kampf mit McLaren, und Ricciardo betonte, dass er so sauer wie schon lange nicht mehr ist - auf wen, das lässt er offen. Auch Pérez fühlt sich um seine Chance auf Q2 gebracht, denn er ist sicher, dass eine perfekte Runde ihn dort reingebracht hätte. "Das ist aber nicht passiert, von daher ist das ärgerlich."

