Hockenheim-Rocker Max Verstappen hat auch die Puszta-Power! Mit Streckenrekord (1:14,572 Minuten) knatterte der Red-Bull-Dozer im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn (Sonntag ab 15:10 Uhr live bei RTL und im sport.de-Live-Ticker) auf die Pole Position - seiner ersten Pole überhaupt.
Damit bestätigte der Holländer eindrucksvoll seine derzeitige Top-Form und untermauerte seine Ambitionen, in nicht allzu naher Ferne unangefochtener König der Formel 1 zu werden.
Verstappen ist übrigens 100. Fahrerin der Formel-1-Geschichte, der von Startplatz 1 ins Rennen geht. "Ah, fühlt sich das gut an", grunzte Verstappen in den Teamfunk.
Bei Ferrari hakt es
Selbst Lewis Hamilton, der im 3. Freien Training noch den silbernen Hammer rausgeholt hatte, konnte die Top-Zeit von Verstappen nicht mitgehen. Im Gegenteil: Mit zwei Zehnteln Rückstand wurde der Mercedes-Star sogar nur Dritter, da sich Teamkollege Valtteri Bottas noch vor den WM-Führenden in die erste Startreihe zwängte.
Die Plätze 4 und 5 waren Ferrari vorbehalten. Charles Leclerc, der nach einem Dreher in Q1 mit neuem Heckflügel weitermachte, war dabei erneut schneller als Vettel, der ebenfalls immer wieder kleinere Probleme hatte. "Wir haben zu wenig Grip im Vergleich zu den anderen, zu wenig Downforce", so Vettel. "Morgen wird viel über die Reifen gehen. Lassen wir uns überraschen."
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Alle drei Top-Teams gehen übrigens mit Medium-Reifen ins Rennen, das sie ihre schnellste Runde im zweiten Quali-Abschnitt auf den gelben Gummis in den trockenen Asphalt des Hungarorings geprügelt haben.
Hülkenberg freut sich auf die Sommerpause
Stark präsentierte sich einmal mehr McLaren. Lando Norris und Carlos Sainz etablierten sich vor den Toren Budapests mit den Plätzen 7 und 8 als viertstärkste Kraft.
Nico Hülkenberg beendete die Pole-Jagd im staubigen Niemandsland der magyarischen Einöde. Für den angezählten Renault-Piloten grüßte mit Platz 11 das tägliche Murmeltier. "Ich freue mich vor allem auf die Zeit nach dem Rennen, da ist viel Freizeit", ist der 31-Jährige mit dem Kopf offenbar schon in der Sommerpause.
Russell-Gerassel und Honigdachs-Horror
Für Williams hätte es beinahe zu einer kleinen Sensation gereicht. Bis kurz vor Ende von Q1 lag George Russell noch auf Q2-Kurs, ehe der Brite noch von Romain Grosjean (Haas) von Platz 15 gekegelt wurde. Für Williams wäre es der erste Sprung in Q2 seit dem Brasilien-GP 2018 gewesen. Dennoch: Für Russell war es das beste Quali-Ergebnis jemals.
"Ich bin mega-happy. Das fühlt sich an wie eine Pole in der Formel 2. Es hat riesig Spaß gemacht", meinte der 21-Jährige, der damit alle 12 Qualifyings in diesem Jahr gegen Stallgefährte Robert Kubica gewonnen hat.
Richtig mies lief das Qualifying für Daniel Ricciardo. Hülkenbergs Renault-Teamkollege beendete das Qualifying auf Platz 18. Das letzte Mal, dass der Honigdachs schon in Q1 Feierabend hatte, war in Silverstone 2017. Dabei war der Hungaroring als gute Strecke für Renault gewertet worden.


