Zahlreiche Dreher, ein Mercedes, an dem 90 Minuten geschraubt wird und wechselhafte Wetterbedingungen mit leichtem Nieselregen: Das erste Freie Training der Formel 1 zum Grand Prix von Ungarn hatte einiges zu bieten.
Folgt auf den Hockenheim-Wahnsinn der Puszta-Krimi? Das erste Freie Training machte auf jeden Fall schon Lust auf mehr: Petrus öffnete immer wieder die Schleusen und stellte die Teams vor die Frage: Intermediates oder Slicks? Die meiste Zeit über konnte mit den Trockenpneus gefahren werden, Max Verstappen, Lance Stroll und Sergio Pérez produzierten dabei aber knackige Dreher, auch Charles Leclerc und Carlos Sainz fanden sich einmal neben der Strecke wieder.
Wesentlich besser kamen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel zurecht. Die beiden Rivalen blieben über 90 Minuten ohne größere Fahrfehler und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Bestzeit. Hamilton hatte am Ende um 0,166 Sekunden die Nase vorn und war mit 41 Umläufen zudem der fleißigste Fahrer am Freitagmorgen. Kurz vor Schluss schob sich auf Verstappen (+0,165) noch um 57 Millimeter vor Vettel auf die Zwei vor, obwohl der Holländer mit Balanceproblemen kämpfte und sich kurz vor Trainingsende ein zweites Mal von der Strecke drehte.
Baustelle Bottas
Hamiltons intensive Tests hatten ihre Gründe: Teamkollege Valtteri Bottas knatterte nur für zwei Installationsrunden über den Kurs, ehe ihn Fehlzündungen an der Power Unit in die Box zurückzwangen. Weil der Fehler nicht lokalisiert werden konnte, entschied sich Mercedes 55 Minuten vor Trainingsende zum Einbau eines neuen Motors und damit zu spät, um die kriselnde Nummer zwei noch auf die Strecke schicken zu können.
Der Defekt betraf den Freitags-Motor, sodass Bottas fürs Rennen nicht mit einer Strafe rechnen muss. Der Finne verlor aber wertvolle Zeit, die Mercedes zur Bewertung der bereits in Hockenheim eingesetzten Updates benötigt.
Horner motiviert Gasly
Einen guten Eindruck hinterließ mit Platz vier auch Pierre Gasly (+0,449 Sekunden), der von Red-Bull-Teamchef Christian Horner während der Einheit eine Einsatzgarantie für die zweite Saisonhälfte erhielt.
Mit schon deutlichem Rückstand landeten Kevin Magnussen im Haas (+0,709) und Leclerc (+0,955) auf den Plätzen fünf und sechs vor einem gut aufgelegten Nico Hülkenberg (1,184) auf der Sieben. Die Top Ten komplettierten die McLaren-Piloten Lando Norris (8./+1,298) und Carlos Sainz (9./+1.469) sowie Kimi Räikkönen (10./+1,554) im Alfa.


