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Mit Yoga zum perfekten Schuss: Unruh hofft auf DM-Gold

Lisa Unruh nimmt den nächsten Titel ins Visier
Lisa Unruh nimmt den nächsten Titel ins Visier
Foto: © Handout
01. August 2019, 12:52

Vor drei Jahren gewann Lisa Unruh Silber bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Noch immer zählt die Bogenschützin zu den Besten ihrer Zunft - und will das bei den "Finals" in ihrer Heimat Berlin unter Beweis stellen.

Wenn Lisa Unruh zur Höchstform aufläuft, ist sie die Ruhe selbst. Im mentalen Tunnel fokussiert die Berlinerin das Ziel vor den Augen, ihre Gedanken kreisen nur um eines. "Den Pfeil fliegen lassen, den perfekten Schuss machen", sagte die deutsche Bogenschützin: "Wenn der Pfeil dann in der Zehn steckt, ist das Freude pur."

Unruhs Pfeile landen oft im Zentrum der Zielscheibe. Die Symbiose aus Konzentration, Koordination und Kraft hat sie wie kaum eine andere deutsche Bogenschützin perfektioniert. Vor drei Jahren räumte sie bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Silber ab, für einen Moment schoss sie sich und ihren gesamten Sport in den Fokus der deutschen Öffentlichkeit.

"Die Finals" eine "tolle Idee"

Ab Freitag rückt Unruh wieder etwas stärker als gewöhnlich in den Mittelpunkt des Interesses. Bei den deutschen Meisterschaften im Rahmen des Multi-Events "Die Finals" kämpft die 31-Jährige um Gold. "Ich freue mich sehr darauf. Es ist eine tolle Idee, dass man so viele Sportarten zusammenpackt. Ich hoffe, dass es beim Zuschauer gut ankommt", sagte Unruh.

Was die Fans zu sehen bekommen werden, ist das Ergebnis harter Arbeit. Im Jahr komme sie ungefähr auf 45.000 Schüsse, rechnete sie im "rbb"-Interview vor: "Vielleicht sind es sogar noch ein paar mehr." Dreimal in der Woche betreibt Unruh eine Stunde Krafttraining, ergänzt wird das Trainingsprogramm durch Laufeinheiten, Yoga und tägliche Meditation. "Die gehört bei mir zu meiner Morgenroutine", sagte sie.

"Wir sind alle auf einem sehr, sehr guten Niveau"

Unruh geht als Titelverteidigerin, Lokalmatadorin und große Favoritin an den Start. Zu ihren Rivalinnen mit dem Recurvebogen zählen vor allem Elena Richter und die WM-Vierte Michelle Kroppen (beide Berlin). "Wir sind alle auf einem sehr, sehr guten Niveau. Wir sind alles Final-Säue, können uns unheimlich gut konzentrieren, wenn es darauf ankommt", sagte Unruh: "Ich denke, dass im letzten Moment ein paar Millimeter entscheiden werden. Es wird ein knappes Ding."

Große Erfolge feierten Unruh und Co. zuletzt auch in der Gemeinschaft. Bei der WM im Juni im niederländischen 's-Hertogenbosch sicherten sich die Frauen die Team-Quotenplätze für die Sommerspiele 2020 in Tokio. Erstmals seit 2004 nimmt damit wieder das Maximum von drei Bogenschützinnen an Olympischen Spielen teil. "Wir haben ein sehr, sehr starkes Team", sagte Unruh.

Sponsorensuche "im Nichts verlaufen"

Wie sich olympischer Erfolg anfühlt, weiß Unruh am besten. Seit dem verlorenen Olympiafinale von Rio hat sich einiges, aber nicht alles verändert. Unruh trat mehrfach im Fernsehen auf, betrieb so Werbung für das Bogenschießen. "Es freut mich sehr, dass ich meinen Sport auch repräsentieren kann", sagte Unruh: "Ich hatte eine gute Zeit."

Auf Werbeverträge wartete Unruh dagegen vergeblich, die Sponsorensuche sei "im Nichts verlaufen", sagte sie: "Aber das macht nichts. Ich liebe meinen Sport, mache ihn einfach gerne und nicht wegen der Sponsoren. Ich bin zufrieden."

 

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