Ferrari hat sich etwas überraschend die Bestzeit im Freien Training der Formel 1 in Kanada gesichert. Lag man in der ersten Session noch fast eine Sekunde hinter den Silberpfeilen, konnten sich Charles Leclerc und Sebastian Vettel am Nachmittag an die Spitze setzen. 1:12.177 Minuten benötigte der Monegasse für seine Runde, Vettel war 0,074 Sekunden langsamer.
Bei Mercedes hätte man sich das zweite Training sicherlich anders vorgestellt: Valtteri Bottas war mit 0,134 Sekunden Rückstand Dritter, doch Lewis Hamilton leistete sich einen ungewohnten Schnitzer. Nach nur acht Runden fuhr der WM-Führende nach einem Fahrfehler in die Mauer und beschädigte sich seinen Boliden.
Hamilton hatte in Kurve 9 die Kontrolle über seinen Silberpfeil verloren und touchierte die Mauer hart. Anschließend rollte er mit einem Reifenschaden hinten rechts an die Box zurück, wo er nicht noch einmal rausfahren sollte: Mercedes machte Schäden am Unterboden aus und tauschte das Heck aus Sicherheitsgründen aus. Eine Getriebestrafe muss Hamilton, der Sechster wurde, aber nicht befürchten.
Red Bull fährt nur hinterher
Red Bull blieb am Freitag deutlich unter den Erwartungen: Pierre Gasly und Max Verstappen fanden sich nur auf den Rängen zwölf und 13 wieder. Der Franzose verbremste sich gleich mehrfach und schien Probleme mit seinem Fahrzeug zu haben, Verstappen machte einmal kurz Bekanntschaft mit der "Wall of Champions", konnte aber weiterfahren.
Überraschend stark war Carlos Sainz unterwegs, der im McLaren Vierter (+0,376) wurde, Haas' Kevin Magnussen folgte dahinter auf einem guten fünften Rang (+0,758). Pechvogel Antonio Giovinazzi musste nach seinem Unfall im ersten Training lange Zeit zuschauen, bis Alfa Romeo sein Fahrzeug wieder einsatzbereit hatte.

