In der Bundesliga-Relegation kommt es in dieser Saison zum Aufeinandertreffen zwischen dem VfB Stuttgart und Union Berlin (20:30 Uhr im Live-Ticker). Für die meisten Fußball-Experten gehen die Schwaben als Favorit in das Duell. Doch allzu sicher sollten sich die Schwaben nicht sein. Schließlich gibt es genügend Gründe, die gegen den Erstligisten sprechen.
Grund 1: Union Berlin ist eine Heimmacht
Der VfB Stuttgart ist bereits im Hinspiel vor heimischer Kulisse auf ein gutes Ergebnis angewiesen. Denn im zweiten Aufeinandertreffen muss der fünffache Meister an der Alten Försterei antreten.
Dort ist Union Berlin in dieser Saison eine absolute Macht. In der 2. Bundesliga verlor das Team aus Köpenick nur eines seiner 17 Heimspiele (gegen den SC Paderborn). Darüber hinaus fegte Union unter anderem den 1. FC Köln und den Hamburger SV mit jeweils 2:0 vom Platz.
Der VfB Stuttgart präsentierte sich in dieser Saison indes extrem auswärtsschwach. In der Bundesliga feierten die Schwaben lediglich einen Sieg in der Fremde. Das 2:0 beim 1. FC Nürnberg liegt dabei schon fast sieben Monate zurück. Die zehn erzielten Auswärtstore sind zudem Liga-Tiefstwert.
Grund 2: Der VfB Stuttgart hat ein Offensiv-Problem
Die enttäuschende Saison des VfB Stuttgart liegt an vielen Faktoren. Doch besonders die schwache Offensive sticht beim Team von Nico Willig heraus. Mit 32 Treffern stellten die Stuttgarter den drittschwächsten Angriff der Bundesliga. Nur Hannover 96 (31) und der 1. FC Nürnberg (26) waren hier noch schlechter.
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Außerdem fehlt dem VfB ein verlässlicher Stürmer. Mit sieben Treffern war Mario Gomez der gefährlichste Akteur des Tabellen-Sechzehnten. In der Bundesliga-Torjägerliste reichte dies nur zum geteilten 31. Platz. Zu wenig für die Schwaben.
Grund 3: Union Berlin ist ein Defensiv-Bollwerk
Als wäre die schwächelnde Offensiv für den VfB Stuttgart also nicht schon besorgniserregend genug, trifft man mit Union Berlin auch noch auf die beste Defensive der 2. Bundesliga.
In 34 Partien kassierte der Hauptstadtklub nur 33 Gegentore. Zum Vergleich: Der Hamburger SV ließ als zweitbeste Mannschaft dieser Kategorie ganze neun Treffer mehr zu. Dies zeigt, welch erfolgreiche Defensivtaktik Union-Trainer Urs Fischer seinem Team verschrieben hat.
Den VfB Stuttgart plagten in dieser Spielzeit hingegen Abwehrprobleme. Ganze 70 Gegentore (2,06 pro Partie) mussten die Schwaben im Oberhaus hinnehmen.
Grund 4: Fehlende Erfahrung auf der Trainerbank
Zwar erzielte Nico Willig in seinen bisherigen vier Spielen als Interimstrainer des VfB Stuttgart einen Punkteschnitt von 1,75 und liegt damit vor der Ausbeute seiner Vorgänger Markus Weinzierl (0,70) und Tayfun Korkut (1,64), dennoch könnte ihm seine fehlende Erfahrung zum Verhängnis werden.
Schließlich war der 38-Jährige, abgesehen von einem Engagement beim Regionalligisten TSG Balingen, zuvor nur im Juniorenbereich tätig.
Sein Gegenüber, Urs Fischer, hat im Profi-Fußball hingegen schon mehr erlebt. Der 53-jährige Union-Coach gewann als Cheftrainer des FC Basel bereits zweimal die schweizer Meisterschaft und krönte sich 2017 außerdem zum schweizer Pokalsieger.
2018 folgte schließlich der Wechsel zu Union Berlin. "Ich brauche nur so sein, wie ich selbst bin. Ich bin eigentlich entspannt", erklärte der Eidgenosse vor der ansehenden Relegation. Mit den Eisernen möchte Fischer nun in die Bundesliga und somit den VfB Stuttgart in die Zweitklassigkeit schicken.
Jannik Kube






























